Coronavirus

NÖ: Schulen sollen in auch bei roter Ampel offen bleiben

15.10.2020

Teschl-Hofmeister: Entlastung der Eltern wichtig. Königsberger-Ludwig: Screenings nur bei Clustern sinnvoll.

Zur Vollversion des Artikels
© TZOE Moni Fellner/Getty
Zur Vollversion des Artikels
St. Pölten. Schulen in Niederösterreich sollen auch dann offen bleiben, falls die Corona-Ampel auf rot schaltet. Sie könnten also "gelb oder orange bleiben", weil Bezirke oft so groß seien, "dass es keinen Sinn macht, mit der Bezirksfarbe mitzugehen", erklärte Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) am Donnerstag in einem Pressegespräch. Es sei zur Entlastung der Eltern besonders wichtig, dass die Kinder in die Schulen gehen können.
 

 Niemand darf "zurückgelassen" werden

Auch Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) betonte, dass die Einrichtungen geöffnet bleiben müssten, um "niemanden im Bereich der Bildung zurückzulassen. Beim ersten Lockdown waren wir alle nicht darauf vorbereitet", räumte sie ein. Die nötige Unterstützung für einige Eltern und Kinder sei nicht überall gegeben gewesen.

Im Schulbereich werde man sich deshalb nicht nach der Ampel des Bundes richten. Sollten ein Bezirk oder eine Stadt rot gefärbt werden, wird laut Teschl-Hofmeister in Rücksprache mit dem Bildungsministerium und den Gesundheitsbehörden entscheiden, ob die Maßnahmen dort auch in den Schulen umgesetzt werden sollen.
 
Die Coronavirus-Infektionen in den Bildungseinrichtungen im Bundesland stiegen derzeit "moderat". Teschl-Hofmeister zufolge sind in den mehr als 1.000 Schulen mit knapp 200.000 Schülern in dieser Woche 73 Neuerkrankungen bei Mädchen und Burschen sowie acht beim Lehrpersonal vermeldet worden.

 

In Niederösterreich habe man einen einheitlichen Umgang mit Coronavirus-Verdachtsfällen erarbeitet. "Es gibt eine genaue Checkliste, was wann in welcher Reihenfolge zu tun ist", erklärte die Landesrätin. Dazu halte man sich an ein ständig aktualisiertes Handbuch des Ministeriums und setze zudem eigene Strategien um. Königsberger-Ludwig erklärte, dass Wohnsitzbehörden gemeinsam mit Standortbehörden und Sanitätsstab die Kontaktpersonen einstufen.

Trotzdem werde das Vorgehen bei Verdachtsfällen situationsbedingt angepasst. So seien beispielsweise im Fall eines positiv getesteten Lehrers die Schüler in der ersten Reihe anders zu behandeln als Kinder in der letzten Reihe. Mit unter Zehnjährigen soll ebenfalls anders umgegangen werden. "Sie sind erwiesenermaßen keine großen Infektionsspreader", so Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner. Darum sei es hier nicht nötig, ganze Klassen abzusondern.

Screenings nur bei Clustern sinnvoll

"Flächendeckende Screenings sind kein Allheilmittel, man muss sie bei Clustern durchführen", erklärte die Gesundheitslandesrätin zudem. Seit dem Schulbeginn seien in Niederösterreich 27 Screenings durchgeführt worden. Von 5.788 getesteten Personen seien 416 Schüler und 110 Lehrer positiv gewesen.
Zur Vollversion des Artikels