Corona-Impfungen mit dem Präparat des US-Herstellers Novavax könnten voraussichtlich bereits ab kommender Woche möglich sein.
Avisiert wurde das Vakzin auf Proteinbasis ab der kommenden Kalenderwoche, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Allerdings: "Ein exakter Liefertermin wurde vom Hersteller noch nicht übermittelt." Derzeit haben sich mehr als 31.300 Österreicherinnen und Österreicher für eine Impfung mit Novavax angemeldet, wie ein Rundruf in den Bundesländern ergab.
Österreich hat 750.000 Dosen von Novavax für das erste Quartal 2022 geordert. Damit sollen insbesondere jene Menschen, die eine Schutzimpfung bisher verweigert haben, angesprochen werden. Das Mittel von Novavax ist der fünfte Corona-Impfstoff, der in der EU zugelassen worden ist. Zwei Dosen werden im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff - er basiert also auf einer anderen Technologie als die bisher verfügbaren Corona-Präparate.
Die Effektivität zum Schutz vor symptomatischen Infektionen wurde von der EU-Arzneimittelbehörde EMA mit rund 90 Prozent angegeben. Sollten sich alle 31.329 Menschen, die sich bisher angemeldet haben, auch impfen lassen, entspricht das in etwa 0,35 Prozent der Gesamtbevölkerung. In Wien haben sich laut Büro des Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) 8.500 Interessierte gemeldet, was 0,45 Prozent der Stadtbevölkerung betrifft.
Viele Voranmeldungen für Novavax
In fast jedem Bundesland gab es bisher Voranmeldungen für Novavax, nur in der Steiermark gab es diese Möglichkeit nicht. Dort werden keine Listen mit Anmeldungen für den Novavax-Impfstoff geführt. Laut Impfkoordinator Michael Koren werden genug Vakzine zur Verfügung stehen. Sie werden an speziellen Tagen an den Impfstraßen sowie bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten erhältlich sein. Einen "Run" nehme er nicht wahr. Er empfahl aber auch am ersten Tag nicht gleich am Morgen an den Impfstraßen anzustehen, denn es sei genug vorhanden und auch wer später komme, werde Novavax auf Wunsch erhalten.
Die meisten Anmeldungen in prozentualen und in absoluten Zahlen gab es in Niederösterreich, wo sich bisher fast 10.000 Personen für die Corona-Schutzimpfung mit dem proteinbasierenden Impfstoff vorregistriert haben. Am Donnerstag waren es exakt 9.916, teilte Notruf NÖ auf Anfrage mit, das sind 0,58 Prozent der niederösterreichischen Bevölkerung. Im Bundesland besteht seit 23. Dezember vergangenen Jahres die Möglichkeit, sich vormerken zu lassen.
In Oberösterreich, wo die Durchimpfungsrate mit 65,4 Prozent am niedrigsten ist, hatten sich bis Mittwochmittag 5.070 Personen bzw. 0,34 Prozent der Bevölkerung für eine Novavax-Impfung vormerken lassen. Sobald das Vakzin in den Impfstraßen verfügbar ist, gibt es vom Land eine Benachrichtigung per SMS, dass die Anmeldung möglich ist. Im Burgenland, wo 75,8 Prozent der Bevölkerung einen gültigen Impfschutz haben, haben sich über das Vormerksystem bis Donnerstag rund 350 Personen für eine Immunisierung mit Novavax registriert. Mit 0,12 Prozent der burgenländischen Bevölkerung gibt es hier auch das geringste Interesse an Novavax.
Ebenso gering ist das Interesse in Vorarlberg, wo sich laut Angaben des Landes derzeit 780 Personen für eine Novavax-Impfung vorgemerkt haben. Das sind 0,19 Prozent der Bevölkerung. 0,27 Prozent der Bevölkerung bzw. 1.550 Personen haben sich in Kärnten angemeldet. Beim Land rechnet man damit, dass das Interesse steigt, wenn der Impfstoff dann tatsächlich auch verfügbar ist. In Salzburg haben sich laut Landesmedienzentrum nach derzeitigem Stand 1.663 Personen für die Novavax-Impfung angemeldet. Das sind rund 0,30 Prozent der Salzburger Bevölkerung. Eine Anmeldung ist dort seit 28. Dezember 2021 möglich.
In Tirol wurden mit aktuellem Stand rund 3.550 Anmeldungen (0,47 Prozent der Bevölkerung) für den Impfstoff der Firma Novavax über das System von "Tirol impft" verzeichnet, hieß es seitens des Landes auf APA-Anfrage. Sobald der Impfstoff in Tirol zur Verfügung stehe, würden die vorgemerkten Personen eine Nachricht per E-Mail oder SMS erhalten, dass sie über www.tirolimpft.at einen konkreten Impftermin buchen können, wurde betont.