COVID-19-Pandemie

Österreich mit Schulmaßnahmen großteils im OECD-Mainstream

03.10.2022

Die Coronapandemie hat ab 2020 zu vorübergehenden Schulschließungen für 1,5 Mrd. Schüler in 188 Ländern geführt, Österreich gehörte dabei laut der aktuellen OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" zum Drittel der Länder mit den wenigsten Schließtagen.

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2021 haben 24 von 30 Ländern mit verfügbaren Daten mehr Geld für den Schulbetrieb ausgegeben, vor allem für Masken, Tests und andere Gesundheitsmaßnahmen. Auch für die Lehrer-Fortbildung beim digitalen Unterricht (zwei Drittel) und befristetes Zusatzpersonal (43 Prozent) wurden Zusatzmittel in die Hand genommen, wobei die Ausgaben 2022 im Vergleich zum Jahr davor zurückgegangen sind. In Österreich gab es etwa Online-Kurse zum Unterrichten mit digitalen Technologien, zum Kompensieren von Lehrerausfällen wurde ein Pool an Studierenden eingerichtet. Auch die Anstellung von zusätzlichem Personal zur Unterstützung der Schüler bei psychischen oder sozialen Probleme war Mehrheitsprogramm (21 von 30 Ländern, darunter Österreich).

Impfpflicht für das Bildungspersonal

Nicht mehrheitsfähig war in der OECD das regelmäßige Testen im Schulbetrieb: Nur in rund einem Drittel der Länder wurden wie in Österreich ab der Volksschule Corona-Tests eingesetzt. Eine Minderheit setzte außerdem auf verpflichtendes Impfen: In einem Viertel der Länder war für das Bildungspersonal (vom Kindergarten bis zur Hochschule) die Immunisierung gegen Covid-19 Pflicht, in einem Zehntel der Länder galt das auch für bestimmte Gruppen von Schülern bzw. Studierenden.

Feststellung der Lernlücken

Anders als in Österreich wurde in der überwiegenden Mehrzahl der Länder auf standardisierte Tests gesetzt, um herauszufinden, wo es bei den Schülern Lernlücken gibt. Schon 2020/21 wurde diese Maßnahme breit genutzt, 2021/22 stieg der Anteil noch einmal auf je nach Schulform 84 bis 90 Prozent. In Lesen und Mathematik zeigten sich dabei fast durchgehend Lernlücken. In Österreich wurde stattdessen auf individuelle Feststellungen der Lehrer gesetzt.

Förderprogramme wurden eingerichtet 

In 24 von 30 Ländern wurden als Reaktion zusätzliche Förderprogramme eingerichtet, 45 Prozent der Länder setzten dabei auf mehr Lernzeit für die betreffenden Schüler - in Österreich neben Förderstunden auch in Form der zweiwöchigen Sommerschule, die zunächst nur für Kinder mit Probleme in der Unterrichtssprache Deutsch gedacht war und mittlerweile auch für Schülerinnen und Schüler ohne Förderbedarf geöffnet wurde. Allerdings wurde für das laufende Schuljahr (wie auch in Österreich) das Unterstützungsangebot von mehreren Ländern bereits wieder zurückgefahren. In Österreich gab es deshalb wiederholt Kritik an Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).

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