Die Virologin über Fall-Anstieg, hohe Dunkelziffer und die kommenden Monate.
Oe24.TV: Die Zahlen steigen jetzt, aus der Politik hieß es aber, die Pandemie ist vorbei. Wie sehen Sie das?
Monika Redlberger-Fritz: Das haben viele Politiker postuliert, es ist aber genau das eingetreten, was wir erwartet haben: Mit dem Schulbeginn kamen viele ungetestet zusammen, dazu kommen die saisonalen Effekte und das Aus für fast alle Pandemiemaßnahmen. Die Viren können sich dadurch leicht verbreiten.
Oe24.TV: Aktuell verzeichnen wir täglich zwischen 10.000 und 15.000 Neuinfektionen. Wie hoch schätzen Sie dabei die Dunkelziffer?
Redlberger-Fritz: Die Dunkelziffer ist sicher sehr groß, weil sehr viele sich einfach nicht testen. Das gibt dem Virus die Chance, sich in der Bevölkerung auszubreiten. Wir werden immer mehr Fälle in nächster Zeit sehen.
Oe24.TV: Die Spitalszahlen steigen leicht an, wird die neue Welle ein Problem für unser Gesundheitssystem?
Redlberger-Fritz: Das ist eine massive Belastung, leicht wegstecken kann man das nicht. Wenn eine Grippewelle zeitgleich passiert, könnte das zur Überlastung führen. Man müsste einfach wieder mit Masken gegensteuern.
Oe24.TV: Wie blicken Sie auf die nächsten Monate?
Redlberger-Fritz: Es wird letztlich tatsächlich auf unsere Eigenverantwortung ankommen. Es ist wirklich wichtig, zu Hause zu bleiben, wenn man sich krank fühlt. Wir müssen verhindern, dass die Wellen gleichzeitig zirkulieren und das Gesundheitssystem überlasten.