BIP wuchs real um 4,5 %, blieb aber unter Vorkrisenjahr 2019 - Vierte Corona-Welle bremste Erholung zu Jahresende - Gastro/Beherbergung litten stark - Handel, Industrie über Niveau 2019.
Österreichs Wirtschaft ist voriges Jahr real um 4,5 Prozent gewachsen, gab die Statistik Austria am Freitag bekannt. Damit war der BIP-Anstieg etwas geringer als die noch Ende Jänner von Wifo-Chef Gabriel Felbermayr erwarteten 4,6 bis 4,7 Prozent. In Summe blieb die Wirtschaftsleistung 2021 knapp unter dem Vorkrisenniveau von 2019.
Im vierten Quartal lag die Wirtschaftsleistung zwar real um 5,5 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresquartal, jedoch bremste der Lockdown die Entwicklung gegenüber dem dritten Quartal. Von Oktober bis Dezember ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal real saison- und kalenderbereinigt um 1,5 Prozent zurück.
Vierte Corona-Welle
"Die vierte Corona-Welle und die damit einhergehenden Lockdown-Maßnahmen haben die wirtschaftliche Erholung zum Jahresende eingebremst. Betroffen hiervon waren abermals Beherbergung und Gastronomie sowie Dienstleistungen wie Friseure oder der Kulturbereich", erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Pressekonferenz.
Insgesamt stieg die Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 um 4,5 Prozent gegenüber dem Jahr davor und lag mit Abschluss des 4. Quartals bei 99,4 Prozent des Vorkrisenniveaus - im 3. Quartal hatte sie noch bei 100,8 Prozent gelegen, so Thomas.
Nach dem kräftigen Wachstum im 2. Quartal (+12,9 Prozent) sowie im 3. Quartal (+5,4 Prozent) verzeichnete die heimische Wirtschaft im 4. Quartal laut Statistik Austria erneut einen realen Anstieg um 5,5 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum. "Der neuerliche Lockdown während des 4. Quartals führte allerdings zu einer Stagnation im Erholungsprozess", heißt es. Gegenüber dem Vorquartal sank das BIP real um 1,5 Prozent. Insbesondere Gastronomie und Beherbergung lagen mit 63,2 Prozent damit wieder deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Das Vorkrisenniveau von 2019 überschreiten konnten 2021 im Jahresvergleich vor allem die Bereiche Industrie (102,1 Prozent) und Handel (102,8 Prozent).