Die Lage auf den Intensivstationen wird immer dramatischer. Corona betrifft nun vermehrt auch Jüngere.
Die aktuelle Zahl der Neuinfektionen in Österreich liegt mit 1.943 von Sonntag auf Montag im erwartbaren Rahmen. Alarmierend ist aber die neuerliche Zunahme bei den Intensivpatienten. Am Montag mussten bereits 611 Covid-Kranke intensivmedizinisch betreut werden - gegenüber dem Vortag ist das ein Anstieg von 9 Fällen.
Wie dramatisch die Lage auf den Intensivstationen ist, schildert Intensivplflegerin Barbara Lindner im "Ö1-Morgenjournal". Die Wienerin arbeitet seit 22 Jahren im Spital Göttlicher Heiland und muss regelmäßig fünf 12,5-Stunden-Dienste, also mehr als 60 Wochenstunden, arbeiten. "Es ist wirklich anstrengend. Uns geht allen langsam die Luft aus", so die Pflegerin.
"Es war furchtbar"
Lindner schildert dann auch einen sehr belastenden Fall eines erst 37 Jahre alten Corona-Patienten. "Ich habe zwei Nachtdienste lang mit ihm gekämpft, es ging ihm aber sehr schlecht. Nach der letzten Blutabnahme um 5 Uhr in der Früh musste ich ihm sagen, dass er es jetzt nicht mehr schafft und dass seine Lunge versagt und wir ihn in künstlichen Tiefschlaf versetzten müssen", schildert die Intensivpflegerin.
"Der Patient hat natürlich Todesangst gehabt und zu weinen begonnen", so Lindner. Sie habe dann auch weinen müssen. "Es war furchtbar. Der Patient hat mir dann lauter Fragen gestellt: 'Muss ich jetzt sterben? Werde ich noch einmal aufwachen? Werde ich aus diesem Zimmer noch einmal rauskommen?'" Es sei unmöglich, darauf die richtigen Antworten zu finden. Man müsse dem Patienten Mut zusprechen, auch wenn man weiß, dass die Prognose sehr schlecht sei.