Ein neuer Corona-Impfstoff soll aus Nicotiana bethania gewonnen werden, eine Pflanze, die der Tabakpflanze ähnlich ist. Der Impfstoff könnte in zwei Jahren zugelassen werden.
Hinter der Forschung steht die Erkenntnis, dass mithilfe von Proteinen aus Pflanzen Rezeptoren simuliert werden können, an denen das Virus andockt. Das Virus wird dadurch abgesättigt und kann die betroffene Zelle nicht mehr infizieren. Das erklärte Kurt Zatloukal von der Medizinischen Universität Graz. "In der Folge konnten wir zeigen, wenn diese Rezeptoren nicht klassisch biotechnologisch hergestellt werden, sondern in Pflanzen, dass sie wesentlich aktiver sind", sagte Zatloukal weiter.
Ein proteinbasiertes Medikament gegen eine Covid-Infektion ist auch für zukünftige Virusvarianten von Vorteil. Grund dafür ist, dass diese besser an Rezeptoren binden könnten und damit auch besser an das Medikament. Das Medikament könnte in ungefähr zwei Jahren zugelassen werden.
Nicotiana bethania
Die für den proteinbasierten Impfstoff geeignete Pflanze heißt Nicotiana bethania und ist mit der Tabakpflanze verwandt.
Aufgrund der hohen Biomasse und dem schnellen Wachstums der Pflanze könnte das Gen für das benötigte Protein in großen Mengen hergestellt werden. Josef Glößl von der Universität für Bodenkultur Wien erklärte, dass diese Produktionsmöglichkeiten auch von Vorteil für künftige Pandemien sein könnten. "Man kann in dieser Pflanze im Prinzip relativ beliebige Proteine oder Antikörper produzieren", so Glößl.
Internationale Kooperation
Die Entwicklung des Medikaments soll mithilfe einer Kooperation mit der südafrikanischen Biotechnologiefirma Cape Biologix Technologies vorangetrieben werden. Die Firma verfügt über eine Produktionsanlage für die benötigte Technologie – das Plant Molecular Farming. Geplant ist eine solche Anlage auch in Niederösterreich.