Nicht dringende Operationen werden verschoben
Rekord an Corona-Kranken auf Normalstationen in Wien
09.03.2022603 Personen mit nicht lebensbedrohlichem Krankheitsverlauf stationär aufgenommen.
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Wien. Die steigenden Corona-Zahlen - am Mittwoch österreichweit nicht weniger als 47.795 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - machen sich auch in den Spitälern bemerkbar. In Wien wurde mit 603 Covid-Patientinnen und -Patienten auf Normalstationen der bisherige Höchststand in diesem Bereich erreicht, teilte das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) mit. Darunter waren 26 Covid-Kranke aus anderen Bundesländern, primär aus Niederösterreich.
Der bisherige Rekord an Covid-Kranken im Normalpflegebereich war in der Bundeshauptstadt am 17. November 2020 mit 599 Behandlungsbedürftigen verzeichnet worden. Die Stadt Wien bestätigte der APA, dass aus Kapazitätsgründen nach wie vor nicht dringende Operationen in den Krankenhäusern verschoben werden müssen, die so schnell wie möglich nachgeholt werden sollen. Die Situation sei "angespannt, aber nicht kurz vor der Überlastung", hieß es. Je nachdem, welche Effekte die österreichweiten Öffnungsschritte haben werden, sei mit möglichen weiteren Auswirkungen auf die Spitäler zu rechnen. Diese werde man "mit der üblichen Zeitverzögerung frühestens im April sehen".
Personal werde an Bedarf angepasst
Das Aussetzen der Impfpflicht "wird keinen Beitrag zur Steigerung der Impfbereitschaft leisten", hieß es aus dem Hacker-Büro gegenüber der APA. Die Stadt Wien werde aber jedenfalls bei ihrem Impfangebot "einen gewissen Grundstock" aufrechterhalten. Der Bedarf werde laufend evaluiert, die vorhandene, gut funktionierende Infrastruktur ermögliche ein zielgerichtetes Umplanen. Das Personal werde an den Bedarf angepasst.
Offen ist auch, wie es mit dem Testen weitergeht, das in Wien einwandfrei funktioniert und von der Bevölkerung gut angenommen wird. Es gebe dazu keine Arbeitsgespräche mit dem Bund, hinsichtlich einer etwaigen neuen Teststrategie warte man dringend auf Vorstellungen seitens des Bundes. Sollte das derzeitige Testangebot nicht beibehalten werden können, sei zu bedenken, dass es rund acht Wochen benötigt, um wieder eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen, die einen Vollbetrieb gewährleistet, gab die Stadt Wien Mittwochmittag zu bedenken: "Wenn wir beginnend mit August Reiserückkehrerbewegungen monitoren wollen, dann müssten wir schon im Juni beginnen, diese wieder aufzubauen, um ab August betriebsbereit sein zu können."
Städtisches Testangebot
Da städtische Testangebot - die Apotheken sind dabei nicht berücksichtigt - wird in Wien jede Woche von rund einer Million Menschen genutzt. Anhand der Sozialversicherungsnummern lässt sich ablesen, dass sich knapp mehr als die Hälfte - 51 Prozent - nicht öfter als ein Mal pro Woche testet. 26 Prozent testen sich zwei Mal, 13 Prozent drei Mal.