Der Fernunterricht dauert noch länger. Jetzt bricht ein Streit um die Betreuung los.
Wien. Die Schulen sollen erst am 8. Februar in den Präsenzunterricht starten (in Wien und Niederösterreich). In den anderen Bundesländern sogar erst am 15. Februar. Während in Südtirol und der Schweiz die Schulen derzeit offen sind, ist in Österreich nur die Betreuung möglich.
Betreuung. Just zu diesem Thema gehen jetzt die Wogen hoch. Bildungsminister Heinz Faßmann stellte klar, dass an den Schulen für Kinder bis 14 Jahre für die Zeit des Distance Learnings Betreuung für alle angeboten wird, deren Eltern Bedarf anmelden. Zusatz: Die Eltern sollten ihre Kinder nur dann schicken, wenn es nötig sei.
Zu viele in der Schule. Kritik übt jetzt der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger. Teils seien bis zu 80 Prozent der Kinder in der Klasse, sagt er. Deshalb verlangt er eine Einschränkung der Möglichkeit zur Betreuung – betreut werden sollen nur Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen.
SPÖ-Chefin. Weniger Kinder an der Schule wünscht sich derzeit auch Pamela Rendi-Wagner. Solange das Risiko der Virus-Mutation für Schulkinder nicht klar ist, „bin ich dafür, dass Schüler so wenig wie möglich in die Betreuung geschickt werden“, sagte die SPÖ-Chefin am Montag. Aber die Situation für die Schüler sei aufgrund der langen Zeit des Distanz-Unterrichts „wirklich dramatisch“.
Kometter: »Alle Eltern sind systemrelevant«
Aufstand der Eltern. Eltern-Vertreterin Evelyn Kometter kann hingegen nichts mit einer eingeschränkten Betreuung an den Schulen anfangen. „Alle Eltern sind systemrelevant“, wettert die berufstätige Mutter. Sie wünscht sich Folgendes: „Alle, die es brauchen, aus welchen Gründen auch immer, müssen ihre Kinder zur Betreuung in die Schulen schicken können.“
Im Klassenzimmer. Aktuell ist für alle bis 14-Jährigen Betreuung möglich, diese haben nur 50 Prozent des Schuljahres im Präsenzunterricht verbracht. Bei den Oberstufenschülern macht die Präsenzzeit dieses Schuljahres sogar nur ein Drittel aus.