Besser regionale Maßnahmen

Simulationsforscher über Lockdown: "hilft nur für gewisse Zeit"

23.10.2020

Im "ZIB 2-Interview" äußert sich Simulationsforscher Niki Popper über die Schwierigkeiten eines Lockdowns.

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© APA/HERBERT NEUBAUER
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Am Donnerstag wurden erstmals in Österreich über 2.000 Neuinfektionen verzeichnet - das ist ein absoluter Rekordwert. Dementsprechend reagierte auch die Ampelkommission: Am Abend wurden 25 Bezirke auf "rot" geschalten. 

Epidemologe Gerald Gartlehner zeigen sich im ZIB 2-Interview dennoch ruhig:  "Ich sehe die Lage als moderat besorgniserregend“, so Gartlehner, der auch Mitglied der Ampelkommission ist. "Die Spitalskapazitäten sind noch immer vorhanden. Nur 20 Prozent der Covid-Intensivbetten sind belegt. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in ein steil exponentielles Wachstum kippen." Man müsse sich vor Augen halten, dass die Ampel das Ausbreitungsgeschehen abbildet. Rot bedeute eine unkontrollierte Ausbreitung, nicht den Kollaps des Gesundheitssystems.

 

Simulationsforscher über Lockdown

Auf die Frage, ob ein zweiter Lockdown das effektivste Mittel gegen die Pandemie wäre, antwortet Simulationsforscher Popper: "Ein Lockdown ist ein effizientes Mittel. Aber man muss den Schaden betrachten, der dadurch angerichtet werden. Besser sind regional gesetzte Maßnahmen, die weiter gehen müssen. Beim Lockdown ist das Problem: Er hilft nur für gewisse Zeit."

Popper weiter: "Wir müssen ruhig und konsequent bleiben. Es war zu erwarten, dass die Ampel rot wird. Im Modell sehen wir, dass etwas nicht ausrechend klappt. Dass die Kontakte zu viel sind. Wir müssen konsequent weiter testen und Kontakte verfolgen. Infektiöse Menschen müssen schnell und effizient aus dem System heraus geholt werden."

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