Für 2022 rechnet Gesundheitsressort mit voraussichtlich 33,5 Mio. zusätzlichen Impfstoffdosen.
Wien. Österreich hat seit Pandemiebeginn bis Anfang Dezember 2021 insgesamt 57 Millionen Corona-Impfstoffdosen geordert. Geliefert wurden davon in diesem Zeitraum 23,9 Millionen Dosen von Pfizer/BioNTech, Moderna, AstraZeneca sowie Johnson&Johnson, die vier Unternehmen haben dafür bis Ende Oktober vergangenen Jahres der Republik 246 Millionen Euro in Rechnung gestellt, geht aus einer Anfragebeantwortung durch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hervor.
Die FPÖ wollte mit ihrer parlamentarischen Anfrage überdies eruieren, welche Menge an Vakzinen "in Folge der mangelnden Impfbereitschaft der Bevölkerung" bisher entsorgt werden musste. "Mit Stand 05.01.2022 sind insgesamt 283.140 Dosen (Vektorimpfstoffe), die in der Verfügungsgewalt des Bundes lagen, abgelaufen", so der Gesundheitsminister dazu.
Für Johnson&Johnson listet Mückstein nur 50 abgelaufene Einheiten auf. Vom allerersten Impfstoff, jenem der Firma AstraZeneca, der wegen Impfnebenwirkungen bald arg ins Gerede gekommen war und in Österreich ab dem Frühsommer 2021 nicht mehr verimpft wurde, ist am meisten "übrig geblieben": Mit Ablaufdatum 31. August 2021 gab es erst 20 abgelaufene Einheiten, mit dem Haltbarkeitsdatum 31. Dezember vergangenen Jahres werden hingegen 280.460 abgelaufene Dosen angeführt.
Order-Zahlen im Detail
Die Order-Zahlen im Detail: Bis 9. Dezember 2021 wurden folgende Bestellungen gelegt: Pfizer/BioNTech 33,3 Mio. Dosen, Moderna acht Mio. Dosen, AstraZeneca 5,9 Mio. Dosen, Johnson&Johnson 4,5 Mio. Dosen, Novavax 1,1 Mio. Dosen, Valneva 1,2 Mio. Dosen und Sanofi drei Mio. Dosen. Geliefert wurden davon bisher diese Mengen: Pfizer/BioNTech 14,8 Mio. Dosen, Moderna 2,9 Mio. Dosen, AstraZeneca 4,9 Mio. Dosen und Johnson&Johnson 1,3 Mio. Dosen, wobei rund 990.000 Dosen J&J direkt als Spende an die Impfstoffverteilinitiative Covax gingen und nie nach Österreich gelangten.
Die weiteren Bestellungen würden sich wegen des Auftretens neuer Covid-Varianten mit ungewissen Folgen nur "sehr volatil" prognostizieren lassen, heißt es in der Beantwortung weiter. Anpassungen nach oben wie nach unten seien denkbar. Aktuell vorgesehen seien etwa 9,8 Millionen Dosen im ersten Quartal 2022, 11,3 Millionen Dosen im zweiten und 6,58 Millionen Einheiten im dritten Quartal sowie 5,8 Millionen im vierten Quartal. In Summe und nach derzeitigem Stand macht das für das heurige Jahr 33,55 Millionen Impfstoffdosen gegen Covid-19.
"In Summe wurden von der österreichischen Bundesregierung Geschäfte mit der Impfindustrie im Umfang von bisher über einer halben Milliarde Euro gemacht", rechnete FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl am Donnerstag in einer Aussendung dazu vor. "Und mit dem für dieses Jahr geplanten Ankauf von weiteren 33 Millionen Impfdosen kommen weitere über 300 Millionen Euro dazu", verwies er auf "ein Milliardengeschäft".