Labor-Theorie immer wahrscheinlicher

So wurde der Corona-Ursprung vertuscht

04.03.2023

Immer mehr Experten gehen davon aus, dass Corona aus dem Labor stammt.

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© Screenshot Youtube/NBC
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Lange Zeit wurde ein Labor-Unfall als Ursprung des Coronavirus als Verschwörungstheorie abgetan, nun scheint dies aber immer wahrscheinlicher zu werden. Der Direktor der US-Bundespolizei FBI hat eine frühere Einschätzung seiner Behörde bestätigt, wonach eine mögliche Laborpanne in China "höchstwahrscheinlich" für die Ausbreitung des Coronavirus verantwortlich gewesen ist. "Das FBI geht schon seit geraumer Zeit davon aus, dass der Ursprung der Pandemie höchstwahrscheinlich ein möglicher Laborvorfall in Wuhan ist", sagte Christopher Wray in einem Interview des US-Senders Fox News.

"Hier geht es um ein mögliches Leck in einem von der chinesischen Regierung kontrollierten Labor", sagte Wray und fügte hinzu, dass die Untersuchungen weitergingen, und viele Details noch nicht genannt werden könnten. Er wolle aber anmerken, dass die chinesische Regierung "ihr Bestes getan" habe, um die Arbeit der US-Regierung und ausländischer Partner "zu behindern und zu verschleiern".

© APA/AFP/HECTOR RETAMAL

Als Verschwörungstheorie abgetan

Das „Wuhan Institute of Virology“ wurde 2003 eröffnet. Seit Jahren forschen dort Wissenschaftler mit hochgefährlichen Erregern, darunter auch Coronaviren. Brisant: Ein Forschungsprojekt wird dabei auch von den USA mitfinanziert. Als im Dezember 2019 ausgerechnet in Wuhan der erste Corona-Fall bestätigt wurde, wäre ein Ursprung im Labor eigentlich eine nahe Erklärung zu sein.

Stattdessen richtete Peking sofort den Fokus auf Fischmarkt im Standzentrum von Wuhan und sprach von einem zoologischen Ursprung. Auch zahlreiche namhafte Forscher, darunter Anthony Fauci und Peter Daszak versuchten, die Labor-Theorie im Keim zu ersticken. Im Fachjournal „The Lancet“ wurde diese als „Verschwörungstheorie“ abgetan und auch bei zahlreichen Medienterminen als solche gebrandmarkt.

Inzwischen kommen aber immer mehr Zweifel an der offiziellen Darstellung auf. Whistleblower Andrew Huff, der einst für Daszak arbeitete, prangert in seinem Buch „The Truth about Wuhan“ das unangemessene Risikomanagement in Wuhan an. „Das dürfte letztlich zu dem Leck geführt haben.“ Inzwischen kommen auch immer mehr Experten-Berichte zu einem ähnlichen Schluss.

 

WHO fordert Daten

Wissenschafter suchen seit drei Jahren nach dem Ursprung der Pandemie. Eine WHO-Delegation war Anfang 2021 in China, weitere Reisen internationaler Experten hatte Peking abgelehnt. Die WHO hat mehrere Untersuchungen in China und anderswo empfohlen, die aber bisher nicht geliefert wurden. China weist kategorisch zurück, dass das Virus aus einem Labor entwichen sein könnte. In Wuhan, wo Ende 2019 erstmals Coronaerkrankungen auftauchten, wird in einem Labor an Coronaviren geforscht.

Der Ursprung müsse gefunden werden, um künftige Pandemien möglichst zu verhindern, betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. "Die WHO fordert China weiterhin auf, Daten transparent weiterzugeben, die notwendigen Untersuchungen durchzuführen und die Ergebnisse zu veröffentlichen", sagte er am Freitag. "Zu diesem Zweck habe ich mehrfach an hochrangige chinesische Politiker geschrieben und mit ihnen gesprochen, zuletzt vor wenigen Wochen. Bis dahin bleiben alle Hypothesen über den Ursprung des Virus auf dem Tisch."

  

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