In Afrika nehmen die Corona-Infektionen laut der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC zahlenmäßig zu, enden aber immer seltener tödlich.
"Während die Fallzahlen zunahmen, sanken die Todeszahlen", brachte es Ahmed Ogwell, der stellvertretende Leiter der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC), am Donnerstag beim Wochenvergleich der Fallzahlen auf den Punkt.
Südafrika besonders betroffen
Vor allem Südafrika sei zahlenmäßig für die 38-prozentige Zunahme auf dem Kontinent verantwortlich. Die Todeszahlen sanken im gleichen Zeitraum dagegen um 59 Prozent. In ganz Afrika wurden seit dem Beginn der Pandemie bisher 11,4 Millionen Corona-Neuinfektionen und rund 252.000 Todesfälle gezählt. Die Dunkelziffer bei den Infektionen dürfte nach Angaben von Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen aber weitaus höher sein.
17% vollständig geimpft
Der Kontinent hat mittlerweile 784 Millionen Impfdosen beschafft, doch sind in Afrika erst rund 17 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Ogwell forderte dazu auf, verstärkt Impfdosen auf dem Kontinent zu kaufen. Mit Blick auf Berichte über eine drohende Schließung der Aspen-Produktionsstätte in Südafrika mangels ausreichender Nachfrage meinte er: "Wir hoffen, dass es nicht dazu kommt; wir haben einen Markt in Afrika."
Mauritius in sechster Infektionswelle
Nach seinen Angaben befinden sich elf Länder auf dem Kontinent aktuell in einer fünften Infektionswelle - Mauritius sogar in der sechsten. "Der Trend ist, dass die Mehrheit der Länder, die sich in der fünften Welle befinden, höhere Fallzahlen haben als bei der vierten Welle", sagte Ogwell, betonte aber: "Positiv ist der Umstand, dass wir weniger (Menschen) haben, die ins Krankenhaus müssen und weniger, die ihr Leben als Folge eines Kontakts mit diesem Virus verlieren." Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu koordinieren.