Zahl der Tests sinkt, statt zu steigen

Streit um zu wenig Tests

29.03.2020

Die Zahl der Corona-Testungen sorgt hierzulande nach wie vor für reichlich Diskussionen.  

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Wien. Ohne ausreichend Testungen, bekommen wir kein akkurates Bild vom Verlauf der Pandemie und hinken im Kampf gegen selbige immer hinterher. Das sieht auch der Kanzler so und rief letzte Woche das Motto „Testen, testen, testen“ aus – die Testkapazitäten sollten auf 15.000 pro Tag ausgebaut werden. Einzig: Seit dieser Ankündigung ist die Zahl der Corona-Testungen sogar gesunken. Von zunächst 5.000 am Tag auf 3.200 am Donnerstag und zuletzt 3.691 Tests am Sonntag.

 
Anstieg der Testungen pro Tag: Vor einer Woche gab es noch 5.000 Tests pro Tag. Bis Sonntag sank die Zahl auf 3.691. Laut Ministerium ein statistischer Ausreißer.

„Gefährlich“. Scharfe Kritik daran kommt von Neos: „Damit wir die Krankheit in den Griff bekommen können, müssen wir überhaupt wissen, wo sie auftritt, wer sie hat und wo es Infektionsherde gibt“, sagt Gesundheitssprecher Gerald Loacker im Gespräch mit oe24.TV. An ihn seien viele Fälle herangetragen worden von Österreichern, die nicht getestet werden, obwohl etwa ihr Ehepartner mit Corona infiziert ist. „Wir lassen hier Dinge einfach passieren und schauen zu. Das ist gefährlich“, kritisiert Loacker am Sonntag. Bei der Ankündigung der Regierung handle es sich um eine Mogelpackung.

Nicht Labor-Kapazitäten sind Problem, sondern Reagenzien

Stimmt nicht, heißt es auf Anfrage aus dem Gesundheitsministerium. Man habe die Kapazitäten bereits erweitert. Allein: Viele neue kleine Labors, die seit Kurzem Testungen durchführen, sind noch nicht mit dem elektronischen Erfassungssystem verbunden. Es käme zu Verzögerungen bei den Meldungen – die Zahl der Testungen würde tatsächlich bereits steigen.

Was Labors und Personal betrifft, sei man inzwischen ausreichend aufgestellt, um 15.000 Tests pro Tag durchzuführen, versichert eine Sprecherin – und das solle auch bald der Fall sein. Allerdings fehle es nach wie vor an ausreichend Reagenzien, ohne die sich Testungen nicht durchführen lassen. Die sind am Weltmarkt umkämpft Der Krisenstab arbeite unter Hochdruck daran, ausreichend Reagenzien zu besorgen.

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