Auch psychologische Studie wird durchgeführt

Südtirol startet breit angelegte Studie zum Coronavirus

01.07.2020

Infektions- und Immunitätsstatus der Bevölkerung soll flächendeckend und repräsentativ erhoben werden - Auch psychologische Studie wird durchgeführt.

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Bozen. Die autonome Provinz Südtirol hat eine breit angelegte Studie zur Erforschung des Coronavirus gestartet. Damit soll der Infektions- und Immunitätsstatus der Bevölkerung "flächendeckend und repräsentativ" erhoben werden, teilte der Südtiroler Sanitätsbetrieb am Mittwoch mit. Auch eine psychologische Studie ist Teil der Untersuchung.
 
Bei der landesweiten epidemiologischen Studie wird bei einer Stichprobe von 3.657 Menschen ein PCR-Test und ein Antikörpertest durchgeführt. Zudem werden etwa die "Hotspot-Gemeinden" Eppan und Kastelruth untersucht sowie die Gemeinde Völs, in der eine niedrige Infektionsrate festgestellt wurde. Diese Gemeinden bilden noch einmal eine zusätzliche Kohorte mit weiteren 1.762 Probanden.
 
Die Studie in den stark betroffenen Orten sollen Informationen über den Durchseuchungsgrad einer "Hotspot-Region" im Vergleich zur gesamten Provinz liefern. Außerdem sollen Hinweise erbracht werden, "welche Faktoren die höhere Durchseuchung im betreffenden Gebiet begünstigt haben", hieß es.
 
Auch das Vinschgau erfährt in der Studie besondere Beachtung. Man wolle herausfinden, warum hier im Vergleich zu anderen Bezirken Südtirols "außergewöhnlich wenige Fälle" gemeldet wurden. Diese Untersuchung baut auf der sogenannten CHRIS-Bevölkerungsstudie im Vinschgau auf und wird unter anderem positiv getestete Menschen ein Jahr lang begleiten, indem sie alle drei Monate einen Antikörpertest machen. Zuvor haben die 13.393 Teilnehmer der Studie von Eurac Research bereits Daten zur Verfügung gestellt, die beispielsweise Lebensstil oder den Gesundheitszustand betreffen. Diese Daten können nun mit den neu erhobenen Daten zusammengefügt werden.
 
Ein weiterer Teil der Studie beschäftigt sich mit "Verhaltensgewohnheiten und Belastungsfaktoren" in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Forscher wollen herausfinden, inwieweit emotionale Belastungen das Infektions- und Erkrankungsrisiko beeinflussen.
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