Experte Hendrik Streeck befürchtet, dass sich die Lage im Herbst wieder deutlich verschlechtern könnte.
Die Corona-Zahlen gehen fast in ganz Europa derzeit deutlich zurück, viele Staaten – darunter auch Österreich – ermöglichen deshalb auch großflächige Öffnungen. Trotz der fortschreitenden Impfungen warnen Experten dennoch, die Pandemie bereits für beendet zu erklären.
Vierte Welle im Herbst
Der deutsche Top-Virologe Hendrik Streeck warnt gegenüber FOCUS. „Es könnte sein, dass wir eine vierte Welle erleben im Herbst. Die Zeit bis dahin sollten wir nutzen, die Strukturen und Prozesse zu optimieren.“ Der Experte geht zwar auch davon aus, dass der Sommer gut werden wird, befürchtet ab September aber wieder ein Ansteigen der Neuinfektionen.
Der Schlüssel sei weiterhin die Impfung weitere Teile der Bevölkerung. An Impfdosen werde es laut Streeck jedenfalls nicht mehr mangeln. „Wir haben solche Mengen an Impfstoff, dass die Frage bald beantwortet werden muss, ob und wie wir zumindest Teile davon spenden oder abgeben.“
Der Virologe befürchtet, dass Geimpfte Personen, die sich nicht impfen lassen, anstecken könnten. „Wir hatten gerade den Fall eines geimpften Arztes, der eine hohe Viruslast im Rachen entwickelte und auch die Familie angesteckt hat.“ Dies seien vielleicht nur Einzelfälle, so Streeck, man müsse das aber beobachten.