Fotos zeigen Österreich von oben
Trotz 1.000 Corona-Fällen: Bäder-Ansturm ohne Abstand
05.07.2020115 Neuinfizierte in 24 Stunden. Jetzt auch Fälle in österreichischen Schlachthöfen.
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Die Temperaturen kletterten am ersten Sonntag in den Ferien auf 30 Grad. Die Folge: Die Bäder waren voll, die heimischen Seen wurden gestürmt. Den nötigen Abstand halten war oft nicht mehr möglich.
Dabei schießen die Corona-Zahlen immer mehr in die Höhe. Für den heutigen Montag wurden 1.000 Infizierte erwartet. Der Schwerpunkt liegt in Oberösterreich, wo erstmals auch Corona-Fälle in Schlachthöfen geortet wurden. Das Land hat mit 359 Fällen derzeit am meisten positiv Getestete. Wien liegt etwa gleichauf. Die Corona-Ampel weist auch Gebiete mit mehr als einem positiven Test pro 10.000 Einwohner in NÖ, Tirol, der Steiermark und dem Burgenland aus.
Mehr als gut besucht: Strandbad Velden am Wörthersee ist knackevoll.
So viele Infizierte wie zu Beginn des Lockdowns
1.000 Infizierte hatten wir zuletzt am 16. März zu Beginn des Lockdowns. Trotz der rigorosen Maßnahmen, die damals galten, stieg die Zahl innerhalb von neun Tagen auf 5.500 (25. März), am 31. März waren es 10.000.
Doch die Politik reagiert diesmal zögerlich. Der OÖ-Landeschef Thomas Stelzer hatte zwar Schulen in großem Stil schließen lassen. Die Maskenpflicht ließ er aber am Sonntag nur auf die Amtsgebäude des Landes ausweiten. Kanzler Sebastian Kurz hatte bereits im ÖSTERREICH-Interview am Sonntag angekündigt: „Wir werden die Masken noch brauchen.“
ÖSTERREICH flog mit dem Bade-Helikopter
oe24.TV-Reporterin Susanne Breineszl flog im Heli die Bäderroute ab. "Heiß. 31 Grad. Perfekter Sommersonntag. Flughafen Bad Vöslau. Pilotin Andrea Bschliehsmaier von „Hubi-Fly.at“ startet den rot-weiß-roten Airbus-AS 350-Heli. Los geht’s. Mit an Bord: Fotograf Roman Fuhrich. Unsere Baderoute ist festgelegt. Zuerst überfliegt Andrea eine versteckte Badeoase im Wienerwald. Nahe Kaltenleutgeben. Wildromatisch. Geheimtipp. Nur einige Dutzend Badehungrige in der Natur-Idylle.
An der Donau. Wir fliegen weiter. Strandbad Klosterneuburg an der Donau. Hier wird der Babyelefantabstand locker eingehalten. Wir drehen eine Runde, dann geht’s weiter nach Wien. Gänsehäufel. Der Badehotspot der Wiener. Dicht an dicht liegen sie auf der Wiese. Wildes Getümmel im Wasser. Die Schlangen vor den Kassen reichen mehr als 100 Meter weit.
Dicht an dicht liegen die Sonnenanbeter im Strandbad Neufeld
Nächste Station. Weiter geht’s ins Burgenland. Neusiedler See. Das Meer der Wiener. Wir gleiten über Podersdorf, Neusiedl und Weiden am See. Alle Bäder prall gefüllt.
Letzte Station: Strandbad am Neufelder See: Ein Menschenmeer. Von Wasser ist kaum was zu sehen."
Auch am Neusiedler See herrscht dichtes Gedränge.
Oberösterreich: 10 Infizierte in drei Schlachthöfen
Die 10 Covid-Infizierten wurden in Fleisch verarbeitenden Großbetrieben in den Bezirken Ried, Wels-Land und im Bezirk Braunau getestet. Allein fünf Erkrankte wurden in einem Schlachthof bei Ried im Innkreis verzeichnet. Sämtliche Mitarbeiter der Betriebe sollen über das Wochenende getestet werden. Bei dem Betrieb im Bezirk Wels-Land wurden drei Personen positiv getestet, in Braunau sind es zwei. Im persönlichen Umfeld der Arbeiter sind 13 Corona-Fälle entdeckt worden.
Noch offen. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Gesundheitsminister Anschober (Grüne) versuchen zu beruhigen. Gefahr für die Konsumenten bestehe keine: „Die Betriebe sind auch nicht mit jenen in Deutschland zu vergleichen“, meinte Köstinger. So hätte ein Schlachthof in Österreich 400 Mitarbeiter, im Nachbarland seien dies 8.000.
Die Ministerin bezog sich auf den Corona-Ausbruch in den deutschen Tönnies-Fabriken. Dort mussten 500.000 Bewohner in zwei Landkreisen zurück in Quarantäne.
Corona-Ampel: Immer mehr gelbe Bezirke
Die neue Corona-Ampel zeigt: Es gibt immer mehr Bezirke, die gelb eingefärbt sind. Das heißt, es gibt zwischen einem und zehn positiven Fällen pro 10.000 Einwohner. Darunter fallen 10 Bezirke in OÖ sowie Wien, Graz, St. Pölten sowie Landeck in Tirol.