"Sonst werde ich obdachlos"

Trotz Lockdown: Linzer Wut-Wirtin sperrt heute wieder auf

11.01.2021

Gastronomin Alexandra Pervulesko sperrt heute wieder ihr Café in Linz auf - trotz Verbot. Ihre finanzielle Lage zwingt sie dazu.

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Alexandra Pervulesko (51) führt seit gut einem Jahr das "Badcafe" in der Linzer Badgasse. Durch die Corona-Maßnahmen und den Lockdown steht sie jetzt jedoch vor dem finanziellen Aus. Die Unterstützung der Regierung reiche nicht aus, um ihre laufenden Kosten und die inzwischen angehäuften Schulden zu begleichen, schreibt die Wirtin auf Facebook. Deshalb sehe sie sich gezwungen, ihr Lokal trotz Verbot wieder aufzusperren. 

"Ich mache auf, weil mein Kind und ich sonst verhungern. Ich fühle mich gezwungen, die Verordnungen der Regierung zu brechen, weil ich es sonst nicht schaffe, zu überleben", erklärt Pervulesko. "Ich hatte bisher großes Glück, dass mein Vermieter wegen der Pacht so kulant war. Trotzdem fallen da Kosten an, die sich nicht einfach so stunden lassen. Zum Beispiel Beiträge für die Versicherung."

Die Verzweiflung zwinge sie nun dazu, mutig zu werden, so die Gastronomin. "Ich bin nicht heiß darauf, eine Art Vorreiterin zu sein, indem ich gegen die Regeln der Bundesregierung verstoße. Aber die Verzweiflung zwingt mich dazu, aufzusperren. Denn ich weiß, dass wir es sonst finanziell nicht schaffen. Ich muss meine Bar aufmachen, sonst bin ich bald obdachlos."

Pervulesko sperrt nun also das Badcafe heute, Montag, wieder auf. Mit kürzeren Öffnungszeiten, Abstandsregeln und Maskenpflicht - so gut das eben geht. "Ob das aber immer so gelingt, wird man sehen, ich kann nicht wie eine Mama immer hinter den Gästen her sein", sagt die Wirtin.

Mit dem Aufsperren des Lokals riskiert die Wut-Wirtin eine Strafe von bis zu 30.000 Euro. Auch Kunden, die im Café angetroffen werden, können zur Kasse gebeten werden- ihnen droht eine Strafe von bis zu 1.450 Euro und eine Anzeige.

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