Valneva

Österreichisch-französischer Impfstoff soll auch Kinder schützen

10.02.2021

Ein Fünftel der sechs Millionen bestellten zusätzlichen Impfstoff-Dosen soll vom französisch-österreichischen Biotech-Unternehmen Valneva kommen, dessen Impfstoff VLA2001 jedoch noch nicht zugelassen ist.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels
Die Regierung hat am Mittwoch im Ministerrat die Beschaffung von sechs Millionen Dosen an zusätzlichem Impfstoff beschlossen. Der größte Teil davon stammt vom US-Konzern Moderna und wird Ende des zweiten Quartals zur Verfügung stehen, berichtete Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) im Pressefoyer nach der Regierungssitzung. Der Rest fällt auf den französischen Konzern Valneva und den US-Konzern Novavax.
 
Der Impfstoff französisch-österreichischen Biotech-Unternehmen Valneva ist noch nicht zugelassen und dürfte daher erst Ende des Jahres lieferbar sein. Das Besondere an diesem Vakzin: Es soll auch Kinder schützen. Derzeit liege die Grenze bei 16 Jahren, erst darüber könne geimpft werden, erklärte Anschober in einer Pressekonferenz. am Mittwoch. Mit dem Impfstoff VLA2001 können auch Jüngere geimpft werden.
 

Anschober: Österreich nicht von AstraZeneca abhängig

 
Die sechs Millionen Dosen stammen aus dem EU-Kontingent, das die Nationalstaaten zusätzlich abrufen können. 2,9 Millionen der Dosen sind von Moderna, 1,2 Millionen von Valneva, das erst gegen Jahresende liefern wird können, und 1,9 Millionen von Novavax. Zurückgewiesen wurde von Anschober, dass man in Österreich zu stark vom nicht unumstrittenen Impfstoff AstraZeneca abhängig sei. Das Vakzin von AstraZeneca könnte nämlich weniger gegen die auch in Österreich grassierende südafrikanisch Mutation wirken. Die meisten Dosen habe man mittlerweile von Biontech-Pfizer mit 11,1 Millionen bestellt, dazu kämen noch gesamt fünf Millionen vom zweiten RNA-Impfstoff von Moderna. Zu viel werde man jedenfalls nicht haben. Der Impfstoff könne auch leicht weiter verkauft werden.
 
Mit diesen zusätzlichen Dosen, die 73 Millionen Euro kosten, wird das österreichische Impfstoffportfolio zusätzlich um eine weitere Technologie erweitert und insgesamt auf eine Summe von 30,5 Millionen Impfstoffdosen anwachsen. Im Detail sind das: 5,9 Millionen von AstraZeneca, 2,5 Millionen von Johnson&Johnson, 11,1 Millionen von Biontech/Pfizer, drei Millionen von CureVac, 4,7 Millionen von Moderna, 1,9 Millionen von Novavax und 1,2 Millionen von Valneva sowie 200.000 von Sanofi. Die Kosten dafür liegen bei 388,3 Millionen Euro.
 

350.000 Österreicher geimpft

 
Geimpft wurden bisher 350.000 Menschen, 100.000 davon haben auch schon den zweiten Stich bekommen. In einigen Bundesländern wurde bereits mit der Immunisierung der Über-80-Jährigen und der Hochrisikogruppen begonnen. Anschober und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) nannten auch Zahlen zu den aktuellen Testungen. Seit Beginn der Epidemie wurden in Österreich demnach elf Millionen Corona-Test durchgeführt. Aktuell werden pro Woche eine Millione Test und seit Samstag sogar schon 200.000 pro Tag gemacht. Anschober erinnerte daran, dass man am Beginn der Epidemie noch einen Zielwert von 15.000 Tests pro Tag hatte.
Zur Vollversion des Artikels