Virologe Norbert Nowotny rät dazu, Strafen derzeit nicht auszusprechen.
Seit Samstag gilt in Österreich die Corona-Impfpflicht. Die Impfpflicht gilt für alle Personen mit Wohnsitz in Österreich ab 18 Jahren. Ausnahmen sind für Schwangere und jene vorgesehen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, sowie - bedingt - auch für Genesene. Bei Nicht-Befolgung werden im sogenannten "vereinfachten Verfahren" bis zu 600 Euro fällig, im "ordentlichen Verfahren" bis zu 3.600 Euro. In der ersten Phase nach Inkrafttreten wird bis Mitte März aber noch nicht gestraft.
Unterdessen üben aber immer häufiger auch Experten Kritik an der Impfpflicht. Virologe Norbert Nowotny hält eine solche im ORF-Interview für nicht mehr notwendig. „Das Impfpflichtgesetz wurde initiiert, als wir die Delta-Welle hatten, und damals war es durchaus gerechtfertigt, weil unsere Spitäler absolut am Anschlag waren. Jetzt durch die Omikron-Variante, die einen leichteren klinischen Verlauf nach sich zieht, ist das in dieser Form nicht mehr wirklich notwendig.“ Nowotny rät dazu, Strafen vorerst auf Eis zu legen und nicht zu exekutieren.
Kickl sieht "Pfusch auf allen Linien"
FPÖ-Chef Herbert Kickl fordert die Regierung auf, die Notbremse bei der Impfpflicht ziehen. Kickl kritisiert dabei auch, dass das Sputnik-Vaktzin nicht für die Impfpflicht gelte. "Leidtragende seien der heimische Tourismus, der viele mit „Sputnik V“ geimpfte Stammgäste aus Ungarn oder Russland verliere, sowie Arbeitskräfte aus Ungarn, die trotz Vollimmunisierung mit dem russischen Wirkstoff in Österreich durch die Finger schauen", so Kickl.