Komplexitätsforscher Peter Klimek warnt, dass wir „im Dunkeln tappen“.
Wien. Der extrem starke Anstieg Dienstag und Mittwoch – über 10.000, dann über 14.000 Coronafälle pro Tag – „überrascht“ Virologen Norbert Nowotny. Zwar habe man mit dem Schulstart und gänzlich fehlenden Maßnahmen mit einem starken Anstieg gerechnet, aber nicht „so rasch“, sagt der Virologe auf oe24.TV.
Nowotny geht davon aus, dass die Welle noch größer werde und länger anhalten wird. Bis „genügend mit dem adaptierten Impfstoff oder durch Infektion immunisiert“ seien.
Komplexitätsforscher Peter Klimek sagt im ÖSTERREICH-Gespräch, dass seine Prognose für die BA.5-Welle weiterhin „30.000 bis 70.000 Fälle pro Tag“ seien. Das „dicke Ende kommt erst“. Und Klimek warnt: „Wir tappen im Dunkeln“, da die Dunkelziffer sehr hoch sei.
Aufrufe zur Selbstisolation und mehr Tests
Problem. Auch die Hospitalisierungen auf Normalstationen – sie stiegen bereits in den vergangenen Tagen stark an – würden weiter wachsen. Das Hauptproblem würden aber die „Personalausfälle im Gesundheitssystem“, sagt Klimek ÖSTERREICH.
Aber auch die Schulen – der Anstieg der Infektionen betrifft zurzeit am stärksten 5- bis 14-Jährige, sorgen bereits für Probleme. Tirol etwa bereitet sich auf Distance Learning vor. Nowotny rät dazu, wieder verstärkt Maske zu tragen. Und: Bei Symptomen „in Selbstisolation zu gehen“.
Gesundheitsminister Johannes Rauch hingegen scheint sich für das Pandemiemanagement nicht zuständig zu fühlen. Die Welle werde aber noch länger andauern.