Das Infektionsgeschehen bleibt hoch. Das könnte bereits an B.1.1.7 liegen.
Wien. Das Infektionsgeschehen in Österreich bleibt auf zu hohem Niveau. Gestern wurden erneut 1.641 neue Fälle registriert. Und das obwohl immer mehr Bundesländer zunehmend auf Antigentests statt PCR setzen, die aber nur bereits hoch Infektiöse finden.
Wirkt der Lockdown also nicht? Doch, sagen Experten. Aber eben zu wenig. Und das dürfte verschiedene Ursachen haben: Einerseits gibt es immer neue Mutations-Cluster (s. rechts) etwa in Salzburg und Tirol.
Cluster-Bildung
Andererseits, sei die Mobilität auch nicht ausreichend runtergefahren worden. Die Aufklärungsquoten seien zwar gestiegen, aber neuerlich sind die größten Cluster jene „in den Haushalten“. Was bedeutet, dass man den Indexfall – also wie kam die Infektion in den Haushalt – nicht kennt.
Mutations-Angst
Zudem ist die Sorge groß, dass die B.1.1.7 – die sogenannte britische – Variante in Österreich stärker kursiere als bekannt. Bislang wurde sehr wenig sequenziert, daher tappen die Experten über den Grad der Verbreitung noch im Dunkeln.
Gegen die B.1.1.7-Variante wirken zumindest die Pfizer- und Moderna-Impfstoffe. Ob das auch bei der Südafrika-Variante der Fall ist, bleibt offen.
Zahlen werden noch bis Montag evaluiert
Ziel. Am Montag will die Regierung über ein allfälliges Ende des „harten Lockdowns“ entscheiden. Das Ziel, das zuletzt Gesundheitsminister Rudolf Anschober bekräftigt hatte, die Neuinfektionsrate im Wochenschnitt deutlich unter 1.000 Fälle (Sieben-Tages-Inzidenz von 50) zu senken, ist derzeit weit entfernt.
Mutations- und Ski-Cluster
Innsbruck. In Flachau ist ein Ski-assoziierter Cluster mittlerweile auf 76 positive Fälle angestiegen. Alle Skilehrerkurse in Salzburg wurden nun abgesagt.
Das ist in Tirol nicht der Fall. Dort gibt es im Zillertal nun aber sogar einen Cluster mit der südafrikanischen Mutation, der sich ausweiten soll. Tirols Landeshauptmann Günther Platter beharrt darauf, dass die Skilifte offen bleiben. Gegen Hoteliers, die das Beherbergungsverbot umgehen, wird offenbar kaum vorgegangen. Das Gesundheitsressort überlegt eine härtere Verordnung.