Das sagt ÖSTERREICH
Warum es für Ungeimpfte Verbote hagelt
08.09.2021
Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Chefredakteurin Daniela Bardel.
Der Ton gegenüber Ungeimpften wird rauer – und das hat gute Gründe: Die Impfquote ist zu niedrig, um die vierte Delta-Welle ohne Spitalsdesaster im wahrsten Sinne des Wortes zu überleben.
Aktuelle Zahlen – nicht nur aus Österreich – verdeutlichen: Die Mehrheit, die derzeit in den Spitälern behandelt werden muss, ist nicht vollständig immunisiert.
Das heißt: Operationen müssen bereits verschoben werden, Normalstationen (also Betten) für Intensivpatienten, die Corona haben, geräumt werden. Sprich: Viele Kranke, die geimpft sind, müssen wegen ungeimpfter Covid-Patienten wieder warten.
Letzte Impfskeptiker zu 1. Stich motivieren
Ein weiterer Grund, warum Ungeimpfte ab kommender Woche FFP2-Maske im Handel tragen müssen und auch bald nicht mehr in Clubs oder Bars dürfen: Letzte Zögerer sollen so zur Impfung motiviert werden.
Rund 10 Prozent können noch zum ersten Stich bewegt werden, sagen Experten. Dann wären wir – samt Genesenen – knapp bei den erforderlichen 80 Prozent, um die Delta-Welle gut zu durchtauchen.
Ob dieser Wettlauf noch zu gewinnen ist, wird von einigen bezweifelt.
Frustriert blicken Virologen Richtung Dänemark: Mit einer Impfquote von 73 % plus Genesenen hat das EU-Land das 80-%-Ziel erreicht und erklärte die Pandemie für beendet.
Ob dieser Weg ins Desaster führt, wird sich zeigen. Aber wir sind noch weit davon entfernt.