Polit-Affäre
Wirft die FPÖ jetzt den Corona-Party-Deppen raus?
23.03.2020FPÖ-Landtagsabgeordneter feierte trotz Ausgangsbeschränkungen in einem Vereinslokal. Landesparteiobmann Kunasek nennt das Verhalten 'inakzeptabel'.
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Die Polizei hat am Samstagabend eine "Corona-Party" im in einem Vereinslokal Heiligenkreuz am Waasen (Bezirk Leibnitz) beendet. Vier Männer wurden angezeigt, unter ihnen befand sich auch der steirische Landtagsabgeordnete Gerhard Hirschmann (FPÖ). Er kassierte laut FPÖ eine "Abmahnung", Landesparteiobmann Mario Kunasek bezeichnete das Verhalten Hirschmanns als "inakzeptabel".
Gegen 17.30 Uhr war am Samstag bei der Polizei eine Anzeige wegen lauter Musik und Partylärms eingegangen. Als die Polizisten bei dem Lokal ankamen, wollte ein Mann genau in diesem Moment das Gebäude verlassen, um bestellte Pizzen abzuholen. Als der 26-Jährige die Polizisten sah, drehte er jedoch sofort um, versperrte die Tür von innen und drehte das Licht sowie die Musik ab. Erst nach einiger Zeit stellten sich die vier Männer im Alter von 26 bis 37 Jahren den Beamten.
Abgeordneter abgemahnt
Wie die FPÖ in einer Presseaussendung mitteilte, hatte Kunasek am Sonntag mit Hirschmann telefoniert: "Der Parteichef hat im Rahmen dieser Unterredung das Verhalten des Mandatars als inakzeptabel verurteilt und ihn abgemahnt", sagte Landesparteisekretär Stefan Hermann. Hirschmann entschuldigte sich und kündigte an, sich in den kommenden Tagen sozial engagieren zu wollen, "um seiner Bereitschaft, an der Bewältigung der Corona-Krise mitzuwirken, Nachdruck zu verleihen".
Heftige Kritik kam am Sonntag von den Grünen: Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl meinte, Hirschmann habe "den Ernst der Lage nicht erkannt", sie forderte seinen Rücktritt. Eine Distanzierung kam am Sonntag auch von dem Tennisverein, dem das Vereinslokal gehört: "Wir hoffen, dass durch die Dummheit Einzelner nicht eine ganze, unbeteiligte Vereinsgemeinschaft zerstört wird, und dürfen unser Bedauern ausdrücken", hieß es in einer Presseaussendung des Vereines.