Wenn am 19. Mai nur Gastgärten erlaubt sind, wollen die meisten Gastronomen erst gar nicht aufsperren.
So drastische Worte ist man von den ansonsten so geduldigen Gastronomen in Wien nicht gewöhnt. Die Aussicht darauf, den Innenbereich ihrer Lokale erst am 31. Mai aufsperren zu dürfen, sorgt für einen gewaltigen Sturm der Entrüstung.
Wütend. Der Inhaber des berühmten Café Landtmann in der Wiener Innenstadt, Berndt Querfeld: "Wir fühlen uns verarscht. Wir warten schon seit über sechs Monaten. Jetzt haben wir schon den 19. Mai im Kalender markiert alles arbeitet darauf hin, dass wir dann aufsperren dürfen. Wir haben auch schon die Leute aus der Kurzarbeit geholt."
Unrentabel. In dasselbe Horn bläst der Besitzer des weltbekannten Spitzenrestaurants Steirereck im Wiener Stadtpark, Heinz Reitbauer: "Es ist bitter. Wenn am 19. Mai nur die Gastgärten betrieben werden dürfen, werden wir erst gar nicht aufsperren. Dafür haben wir zu wenig Plätze im Außenbereich. Das ist nicht rentabel."
"Wir bleiben zu". So wie der international viel beachtete Haubenkoch denken viele seiner Kollegen. Der Betreiber des Café Eiles in Wien 8, Gerd Kunze, etwa: "Jetzt muss es endlich losgehen. Schanigarten-Lösung geht gar nicht. Damit sperren nur circa 20 Prozent auf." Karl Meixner von der beliebten Meixners Gastwirtschaft in Favoriten: "Nur outdoor werden wir ziemlich sicher nicht aufsperren."
Resignation. Zutiefst frustriert von dem Hin und Her ist Peter Friese vom berühmten Schwarzen Kameel in der Wiener City: "Man kann nur noch resignieren. So oft wurde uns schon ein Datum genannt, das nicht gehalten hat" - und mit leicht sarkastischem Unterton: "Wir machen das, was wir dürfen. Wir sind brave, folgsame Bürger."
Morgen will Stadtchef Michael Ludwig jedenfalls den Fahrplan verkünden.