Betriebe stehen vor dem Aus

Wut-Wirt ruft alle Gastronomen auf, "Trauerfahne zu hissen"

19.04.2020

Wut-Wirt Günter Hager ruft seine Kollegen in einem Facebook-Video dazu auf die ''Trauerfahne zu hissen''.

Zur Vollversion des Artikels
© Screenshot (Facebook)
Zur Vollversion des Artikels

Wien. Unter der Überzeile "Nothilfe-Kredite nur für „gesunde“ Gastronomie-Betriebe? Das erinnert mich an gewisse Patienten auf Intensivstationen in Norditalien!" veröffentlichte der Wut-Wirt Günter Hager ein Facebook-Video, in dem er all seine Kollegen dazu aufruft wortwörtlich Fahne zu zeigen.

"Liebe politische Verantwortliche. Ich nehme mir das Recht heraus eine Botschaft an Sie zu schicken aufgrund dieser katastrophalen Situation", beginnt Hager das Video. Günter Hager ist laut eigener Aussage seit bereits 45 Jahren Gastronom mit Leib und Seele. Er erzählt, dass er eigentlich in den nächsten drei Monaten in Pension gehen könnte – "KÖNNTE!", betont er. "Ich selbst bin jetzt eines Ihrer Opfer, Ihrer eigenwilligen Vorgaben für Ihre sogenannten Not-Kredite", erklärt der Gastronom. 
 
"Gerade Sie haben uns in den letzten Jahren durch die Bürokratie und eine Flut an Gesetzen auch noch die letzten Gewinne genommen", klagt Günter Hager die österreichische Bundesregierung an. "14 mikrige Euro bleiben einem österreichischen Gastronomen bei 1000 Euro Umsatz – laut einer Studie der Johannes Kepler Universität. Das heißt: Mehr als 99 Prozent geben wir für unsere Mitarbeitergehälter aus, für unsere Lieferanten, für Steuern und für meist unnötige Bürokratie und Auflagen", erklärt Hager weiter.
 

Kreditversprechen, die wir uns auf unsere Grabsteine meiseln können

 
Der Gastronom erklärt, dass die angekündigten Not-Kredite nicht ausreichend wären: "Das sind unerfüllbare, medienwirksame Kreditversprechen, die wir uns maximal auf unsere Grabsteine meiseln können." Hager ruft die österreichische Regierung dazu auf, Entscheidungen zu treffen, die auch den schwächsten unter den Gastronomen helfen können. "Hören Sie auf die Lösungen unserer Vertreter. Dazu haben wir Sie gewählt. Wenn die Kuh stirbt, stirbt auch das Kalb, das von ihr ernährt wird."
 
Daraufhin fordert der Wut-Wirt sämtliche Gastronomen – ganz gleich, ob Kaffeehausbesitzer, Pub-Besitzer, Restaurant-Besitzer, etc. – , alle Lieferanten, alle Gäste & Mitarbeiter dazu auf, als Zeichen der katastrophalen Situation eine Trauerfahne vor die Lokale zu hängen, bis die Regierung Lösungen für ein "gewinnbringendes Weitermachen" für die österreichische Gastronomie vorbringen kann.
 

Hier das Video:

Insider: Geheimplan für die Gastro-Öffnung?

Falstaff-Herausgeber und PR-Guru Wolfgang Rosam twitterte am Sonntagabend eine erstaunliche „Meldung aus dem BKA (Anm.: Bundeskanzleramt) zur Gastronomie-Öffnng: Es wird – unter der Voraussetzung der Einhaltung von Sicherheitsabständen – sowohl mittags als auch abends (!!) in Restaurants und Cafés geöffnet werden dürfen. Voraussichtlich ab Mitte Mai. Das sind good news!“
 
Tatsächlich könnte damit Kanzler Sebastian Kurz dem Aufstand der Wirte in Österreich in letzter Sekunde den Wind aus den Segeln nehmen – denn die bisher kolportierte Sperrstunde um 18 Uhr wäre der finanzielle Ruin für die meisten Gastronomen gewesen.
 
Zur Vollversion des Artikels