Neue Omikron-Studie aus Südafrika
Zwei Dosen BioNTech schützen vor schwerem Verlauf
14.12.2021Der Schutz vor einer Ansteckung sinkt zwar auf 33 Prozent, vor schweren Verläufen ist man aber weiterhin gut geschützt.
Eine vorläufige Auswertung der südafrikanischen Krankenversicherungsgruppe Discovery weist auf einen merklich verminderten Impfschutz bei der Corona-Variante Omikron hin. Der Schutz vor Ansteckung sinke auf 33 Prozent, verglichen mit 80 Prozent bei der zuvor kursierenden Delta-Variante, teilte die Gruppe am Dienstag mit. Ausgewertet wurden Fälle nach doppelter Impfung mit dem Präparat von Biontech/Pfizer.
Die Wirksamkeit mit Blick auf eine schwere Erkrankung ist demnach von 93 Prozent auf 70 Prozent reduziert. Allerdings fehlten wichtige Angaben zur Auswertung, etwa zur Zahl ausgewerteter Fälle.
Britische Studie
Am Wochenende hatten bereits britische Experten berichtet, dass der Impfschutz bei Omikron Daten aus einer Bevölkerungsstudie zufolge bei den Corona-Impfstoffen von Biontech und Astrazeneca merklich vermindert ist. Eine Auffrischungsimpfung hebt den Schutz vor symptomatischer Infektion wieder an, wie die Forscher um Nick Andrews von der UK Health Security Agency (UKHSA) in der noch nicht von Fachkollegen geprüften Studie berichten. Die Forscher betonen auch, dass die Ergebnisse unter anderem aufgrund der noch geringen Zahl von Ansteckungen mit der Omikron-Variante mit Vorsicht zu interpretieren seien.
Die Auswertung der Daten ergab, dass der Schutz vor symptomatischer Infektion mit Omikron 15 Wochen nach der zweiten Dosis Biontech auf 34 Prozent sinkt. Menschen, die mit zwei Dosen des Astrazeneca-Präparats geimpft worden waren, hatten keinen Schutz mehr vor symptomatischer Infektion. Zwei Wochen nach einer Booster-Impfung stieg die Schutzwirkung bei beiden Präparaten auf über 70 Prozent. Bei der Delta-Variante sank der Impfschutz ab der 25. Woche nach der zweiten Dosis auf knapp 42 Prozent (Astrazeneca) beziehungsweise auf 63,5 Prozent (Biontech). Eine Auffrischungsimpfung ließ den Schutz auf über 90 Prozent steigen.
Die Ergebnisse der Forscher weisen in die gleiche Richtung wie zuvor vorgestellte Ergebnisse erster Laboruntersuchungen. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt hatte etwa nach entsprechenden Tests berichtet, dass die Antikörperantwort gegen Omikron im Vergleich zur Delta-Variante drastisch reduziert sei - sie sei bis zu 37-fach geringer. Auch die Unternehmen Biontech und Pfizer hatten mitgeteilt, dass vorläufigen Ergebnissen zufolge zwei Dosen ihres Impfstoffes nicht ausreichend vor einer Infektion mit Omikron schützen.