Lern-Einsatz
"100-Dollar-Laptop" auch an unseren Schulen
11.10.2007
Für jeden bestellten Computer soll ein zweiter an ein Kind in einem Entwicklungsland gehen. Zur Zeit kostet ein Gerät allerdings noch 200 Dollar.
An vier österreichischen Volksschulen kommen demnächst 100 Laptops der Initiative "One Laptop per Child" (OLPC) zum Einsatz. Gedacht sind die als "100-Dollar-Laptops" oder "XO" bekannt gewordenen Rechner eigentlich für Kinder in Entwicklungsländern. Doch auch hierzulande konnte man sich für die Geräte begeistern. Die vom Unterrichtsministerium bereitgestellten Rechner sollen in je einer Volksschule in Wien, dem Burgenland, Nieder- und Oberösterreich auf ihre Unterrichtstauglichkeit hin getestet werden.
Lieferung im November
Grundgedanke des Konzepts: Für jeden
bestellten Computer zur eigenen Verwendung soll ein zweiter an ein Kind in
einem Entwicklungsland gehen. Laut Aaron Kaplan (Obmann von OLPC Austria)
solle jedes Kind einen Laptop besitzen. Auf diese Weise könne es sich
bereits im Volksschulalter das Wissen über grundlegende Funktionen eines
Computers, wie etwa die der Textverarbeitung, aneignen und neue Arten des
Lernens finden. Kaplan, der die Lieferung der Geräte Mitte November
erwartet, spricht in diesem Zusammenhang vom E-Junior-Computerführerschein.
Bezeichnug noch nicht korrekt
Der Laptop kann, muss aber nicht im
Doppelpack erworben werden. Als nicht ganz korrekt erweist sich allerdings
die Bezeichnung "100-Dollar-Laptop". Der Preis für ein Gerät bewegt sich
momentan noch im Rahmen von 200 Dollar (141 Euro), soll innerhalb der
nächsten vier Jahre aber auf 50 Dollar reduziert werden, berichtet Kaplan.
Verbesserungswürdig ist laut Christian Dorninger von der IT-Leitungsgruppe
des Unterrichtsministeriums auch noch die Software. Dem will man aber durch
die Installation eigener Programme Abhilfe schaffen.
Strom aus Handgenerator
Gebaut wurde der "100-Dollar-Laptop" im
Hinblick auf die Benutzung durch Kinder und die Umweltbedingungen von
Entwicklungsländern. Er ist robust, schlag- und spritzwasserfest und
ausgestattet mit einem Display, das auch im Sonnenlicht gut zu lesen ist.
Über das integrierte Mesh-Funknetzwerk können die Laptops untereinander ein
Netz und so eine eigene Infrastruktur bilden. Wieder aufgeladen kann das
Gerät mittels eines kleinen angeschlossenen Handgenerators werden. Ob der
Laptop nun auch von den österreichischen Volksschülern durch Kurbeln
betrieben oder seine Energie aus der Steckdose beziehen wird, ist zum
jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar.