Deutliche Antwort der EU-Datenschützer sei nötig; in Österreich bis zu 33.568 Betroffene.
In der Facebook-Affäre sind die Daten von bis zu 2,7 Millionen EU-Bürgern unerlaubt an eine Analysefirma weitergeben worden. Die Zahl habe Facebook in einem Brief an die EU-Kommission genannt, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Freitag. Der US-Konzern habe auch erklärt, welche Schritte er jüngst zur Verbesserung des Datenschutzes unternommen habe.
Justizkommissarin telefoniert mit Facebook-Managerin
Es bedürfe in der Sache aber weiterer Gespräche mit Facebook, insbesondere vor dem Hintergrund der neuen EU-Datenschutzregeln. Deshalb werde nächste Woche Justizkommissarin Vera Jourova mit Facebook-Top-Managerin Sheryl Sandberg telefonieren. Zudem werden die EU-Datenschützer das Thema auf einem Treffen nächsten Dienstag besprechen. "Eine deutliche, koordinierte Antwort der Datenschutzbehörden ist nun entscheidend", sagte der Sprecher.
In Österreich bis zu bis zu 33.568 Nutzer betroffen
Facebook hatte offengelegt, dass möglicherweise persönliche Informationen von 87 Millionen Nutzern an die Politikberatungsfirma Cambridge Analytica zweckwidrig weitergegeben wurden. Mit 71 Millionen Nutzern kommt der Großteil der Betroffenen aus den USA.
In Österreich sind möglicherweise bis zu 33.568 Anwender betroffen. Die Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hatte am Donnerstag in einer Mitteilung die "umgehende" Aufklärung der betroffenen Nutzer gefordert. Darüber hinaus kündigte Schramböck an, auf EU-Ebene künftig mehr von großen Digitalkonzernen einzufordern. Vor allem das derzeitige internationale Steuersystem müsse dem digitalen Zeitalter angepasst werden. Österreich werde für entsprechende Maßnahmen auf jeden Fall eintreten - "notfalls auch mit nationalen Ansätzen".
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