Roaming-Gebühren

Urlauberin muss 22.000 Euro zahlen!

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Kroation-Urlaub wurde wegen Internet-Roaming zum finanziellen Desaster.

In Österreich boomt das mobile Internet und damit nehmen auch die Beschwerden der Kunden zu. Laut dem aktuellen Streitschlichtungsbericht der Telekom-Regulierungsbehörde RTR sind insbesondere die Nutzer von T-Mobile und "3" unzufrieden. Während der Marktführer Mobilkom im Vorjahr auf 711 Verfahren kam, brachte es Verfolger T-Mobile gar auf 1.387. Die Nummer drei am Markt, Orange, hatte 605 Verfahren und der kleinste Anbieter "3" kam auf 479.

22.000 Euro Roaming-Gebühr
In einem Drittel der Verfahren der RTR gab es eine Einigung zwischen Anbieter und Konsumenten, wobei T-Mobile eine geringere Kulanzneigung habe als der Mitbewerb. Trotzdem können die Kunden nicht erwarten, dass sie bei eigenen Fehlern keine Rechnung bezahlen müssen. So hatte eine Frau nach einem Kroatien-Urlaub von T-Mobile eine 37.000 Euro-Rechnung für Datenroaming erhalten. Erst wollte es die Österreicherin gar nicht glauben, doch bei der Rechnung handelte es sich um keinen Scherz. Zwar konnte die Schlichtungsstelle den geforderten Betrag um 15.000 Euro senken, dennoch musste die Urlauberin 22.000 Euro selbst bezahlen. Diesen Urlaub dürfte die Frau also noch lange in Erinnerung behalten.

Insgesamt steigt der Streitwert seit Jahren, was RTR-Chef Georg Serentschy auf die steigende mobile Datennutzung zurück führt. Allerdings ist die Gesamtzahl der eingebrachten Schlichtungsfälle rückläufig. 2009 wurden 4.258 Fälle eingebracht, ein Minus von 19 Prozent gegenüber dem Jahr 2008.

Besserung in Sicht
Da der Europäische Gerichtshof (EuGH) in der Vorwoche (8. Juni) die sogenannte EU-Roamingverordnung als rechtmäßig und gültig bestätigte, können Reisende und Urlauber innerhalb der Europäischen Union jedoch aufatmen. Denn sie bleiben durch diese Entscheidung in Zukunft (ab 1. Juli) vor bösen Überraschungen auf ihrer Handy- oder Internetrechnung geschützt. Die Mobilfunkbetreiber müssen ihre Kunden vor der Überschreitung des Downloadlimits im Ausland warnen. Sollte die Warnung nicht wirken, wird die Datenverbindung einfach gekappt. Außerhalb der Europäischen Union bringt diese Verordnung jedoch keine Vorteile. Deshalb heißt es auch bei zukünftigen Kroatien-Urlauben: Vorsicht!

Positive Trends beim Festnetz
Eine sehr positive Entwicklung gab es hingegen im Festnetz. Hier nahmen die Verfahren stark ab, insbesondere Tele2 konnte sich deutlich verbessern. Das bisherige Sorgenkind MyPhone besserte sich ebenfalls erheblich. Weiterhin auf sehr niedrigem Niveau ist das Beschwerdeaufkommen bei UPC.

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