AGB immer lesen!

22.000 WLAN-Nutzer müssen Klos putzen

17.07.2017

 Betreiber will aufzeigen, dass man nicht einfach auf „akzeptieren“ klicken soll.

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© TZ ÖSTERREICH/Fuhrich
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Fast jeden Tag wird man von jemand darauf hingewiesen, stets auch das Kleingedruckte zu lesen. Während das der Großteil bei „großen“ Sachen wie dem Kauf einer Immobilie oder eines Autos, oder beim Abschluss einer Versicherung  auch macht, halten sich viele bei unwichtigeren Sachen nicht daran. Wer liest sich schon die genauen Geschäftsbedingungen durch, bevor er eine bekannte App installiert, oder wenn Google oder Apple wieder einmal ihre Einstellungen ändern?

Via AGB zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet

Nun hat Purple, ein britischer Anbieter kostenloser WLAN-Hotspots, die Probe aufs Exempel gemacht und dabei 22.000 Nutzer zum kostenlosen Toiletten putzen verdonnert. Sie haben vor dem Einloggen ins WLAN bei den AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen) einfach auf akzeptieren geklickt. Mit der Zustimmung haben sie sich aber auch dazu verpflichtet, jeweils 1.000 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten. Wer nicht Klo putzen will, kann auch Abwasserkanäle reinigen, oder Kaugummis vom Gehsteig kratzen.

Experiment soll aufrütteln

Mit dem Experiment wollte Purple CEO Gavin Wheeldon darauf aufmerksam machen, dass es immer wichtig sei, das Kleingedruckte zu lesen, bevor man zu irgendetwas zustimmt.  Internet-Nutzer würden viel zu einfach ihre Daten preisgeben. „Unser Experiment hat gezeigt, wie einfach es ist, eine Box anzuklicken und damit irgendetwas Unfaires anzunehmen", so Wheeldon abschließend.

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