Die Grundgebühr steigt teilweise kräftig an (auch bei Ex-Orange-Tarifen).
Kurz nachdem „3“ das Ende des beliebten SixBack-Tarifs verkündet und einige Tarife verteuert hat , folgt nun eine weitere schlechte Nachricht für bestehende Kunden des Mobilfunkers. Es wird nämlich einmal mehr an der Preisschraube (nach oben) gedreht. Dieses Mal sind mit 18 Prozent aller Kunden jedoch weitaus mehr Personen betroffen. Da die Vertragsänderung vom Anbieter ausgeht, haben alle Betroffenen ein kostenloses Sonderkündigungsrecht. Dieses gilt bis 20. Oktober, denn dann treten die Änderungen in Kraft.
Über 20 bestehende Tarife
Wie aus einem Eintrag auf der Homepage von „3“ hervorgeht, sind über 20 Tarife betroffen. Die Verteuerung betrifft auch alte Orange-Tarife. Wie berichtet, hat „3“ vor nicht allzu langer Zeit seinen Konkurrenten übernommen. Bei allen Tarifen, die geändert werden, wird das Grundentgelt zwischen ca. 10 und 20 Prozent erhöht. So kostet etwa der Tarif "Hallo Europa 0“ ab 20. Oktober 28 statt 25 Euro pro Monat. Beim Tarif "3Superphone L" werden in Zukunft 22 statt 20 Euro fällig (siehe Tabelle unten). Darüber hinaus müssen alle Kunden in Zukunft auch eine jährliche Servicepauschale von 20 Euro bezahlen. Bei vielen der betroffenen Tarife war das bisher nicht der Fall.
Alle Änderungen im Überblick:
Screenshot: drei.at
"3" begründet die Erhöhung damit, dass künftig auch jene Kunden eine "Servicepauschale" zahlen müssen, die bisher davon verschont waren. Außerdem behält sich "3" das Recht vor, die Grundgebühr jährlich an den Verbraucherpreisindex anzupassen - falls das nicht ohnehin schon jetzt der Fall ist. Darüber hinaus wird derzeit gerade stark in das Netz investiert, was hohe Kosten mit sich bringt.
Shitstorm wegen SixBack-Aus
Für die Einstellung des SixBack"-Tarifs hatte der Mobilfunker viel Kritik in sozialen Netzwerken kassiert. Der Tarif wurde nämlich eingestellt, obwohl er in einer Presseaussendung damit beworben worden war, "ein Leben lang" zu gelten.
[Update: 21. August, 15:50 Uhr] Handy-Mitnahme
Mobilfunkkunden, die aufgrund einer Vertragsänderung das Sonderkündigungsrecht nützen, können ihr durch Vertragsabschluss günstig erworbenes Handy ohne Mehrkosten behalten. "Auch bei einer vereinbarten Mindestvertragsdauer erwachsen dem Teilnehmer in diesem Fall keine Kosten und Endgeräte können kostenlos mitgenommen werden", so die Regulierungsbehörde RTR auf APA-Anfrage. Dass die Netzbetreiber einseitig die Vertragsbedingungen ändern können ist durch das Telekommunikationsgesetz gedeckt. "Gleichzeitig ist der Teilnehmer auf den Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens der Änderungen hinzuweisen sowie darauf, dass er berechtigt ist, den Vertrag bis zu diesem Zeitpunkt kostenlos zu kündigen", hieß es am Donnerstag von der Behörde.
Klarer Trend
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Mobilfunktarife in Österreich zuletzt stark gestiegen sind
. Nahezu alle Anbieter haben diverse Tarife verteuert. Dies ging auch aus dem letzten RTR-Bericht
deutlich hervor. Neue Anbieter sollen in Zukunft den Wettbewerb jedoch wieder verschärfen
. Zu merklichen Preissenkungen wird es wohl aber erst 2015 kommen. Dann sollen nämlich einige „harte“ Neuanbieter auf den Markt kommen.