Jahresbilanz weist steigenden Umsatz bei stabilem Ergebnis aus.
Der Handynetzbetreiber " 3 " blickt zufrieden auf 2016 zurück. Bei einer stabilen Kundenzahl von 3,8 Millionen (SIM-Karten in Maschinen nicht eingerechnet) wurde der Umsatz um 5 Prozent auf 772 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 8 Prozent auf 342 Mio. Euro.
Das Betriebsergebnis (EBIT) gab um 3 Prozent auf 245 Mio. Euro nach, was "3"-Chef Jan Trionow (Bild) auf die stark gestiegenen Investitionen in den Netzausbau für die vierte Mobilfunkgeneration LTE zurück führt. Zwei Drittel des gesamten Datenvolumens würden inzwischen über das Netz von "3" laufen. Auffallend stark gestiegen sei der Umsatz mit Smartphones, der um 26 Prozent auf 125 Mio. Euro zulegte.
"Wir sehen einen Trend zurück zum Full-Service-Anbieter", so Trionow. Dem gegenüber stehen Aussagen von Michael Krammer, einst Chef des Mobilfunkers Orange (der von "3" übernommen wurde, Anm.), der mit seinem Mobilfunkangebot HoT für voriges Jahr rund 110.000 Anbieterwechsel branchenweit zu seinem Angebot vermeldete.
Trionow fürchtet aber das Wildern der Diskonter in seinem Revier nicht. "Wir haben am Markt die treuesten Kunden", betonte er am Mittwoch bei der Jahresbilanzpressekonferenz.
Eine Entspannung der Wettbewerbssituation sieht er hingegen nicht. Die ganze Branche habe seit 2006 rund 45 Prozent des Umsatzes eingebüßt und es sei nicht sicher, dass die Marktbereinigung von damals fünf auf nunmehr drei Netzbetreiber ausreichend war. "Ich hoffe, dass wir dieses Ausmaß an Wettbewerb beibehalten", so Trionow.
Es werde aber die Zusammenarbeit beim Netzausbau verbessert werden müssen. "Wenn wir auf den Laternen entlang der Wiener Ringstraße Stationen montieren wollen, dann werden wir das nicht überall in dreifacher Ausführung machen können", mahnte er ein.
Das Ende des Roamings mit 15. Juli des heurigen Jahres werde trotz der Einschränkung beim grenzüberschreitenden Datenaustausch (Stichwort "fair use") für 99 Prozent aller Reisenden wirklich das Aus für höhere Auslandstarife bedeuten, versicherte Trionow. Auf die Mobilfunker komme jedenfalls die Umstellung fast aller Tarife zu. "Wir stehen vor einem Berg an Arbeit", so Trionow. Die Kunden müssten allerdings keine Umstellungen am Handy vornehmen.
Einen stark wachsenden Markt sieht er bei der Maschinen-zu-Maschinen-Kommunikation über SIM-Karten. Hier werde es in einigen Jahren mehr SIM-Karten in Maschinen als in Smartphones geben. Allerdings werfe das "Internet der Dinge" (Stichwort Industrie 4.0), für die Mobilfunker weit geringere Margen ab als die zwischenmenschliche Kommunikation.
"3" ist ein Tochterunternehmen des chinesischen Mischkonzerns Hutchison und streitet sich mit T-Mobile, der Tochter der Deutschen Telekom, um den zweiten Platz am heimischen Mobilfunkmarkt. Erster ist ganz klar der Ex-Monopolist Telekom Austria mit seiner Österreich-Marke A1 .