CES 2010

3D-Fernseher & Tablet-PCs im Mittelpunkt

05.01.2010

Consumer Electronics Show: 3D-TVs und günstige Tablet-PCs (200 Dollar) dominieren.

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Wenn am (morgigen) Mittwoch in Las Vegas die International Consumer Electronics Show (CES) beginnt, steht das größte Branchenereignis der USA noch immer im Schatten der Rezession. Die rund 2.500 Aussteller erwarten dennoch mit etwa 110.000 Besuchern dieselbe Zahl wie im vergangenem Jahr. Zu den meist beachteten Geräten gehören diesmal Fernsehgeräte mit 3D-Bildschirm, schlanke Laptops und E-Book-Reader.

Branche hat leicht zugelegt
Im Weihnachtsgeschäft gab es in den USA nach ersten Erhebungen immerhin wieder ein Umsatzplus von 5,9 Prozent bei elektronischen Geräten - nach einem Einbruch von 27 Prozent 2008. Und diesmal werden die Veranstalter der CES nicht mehr mit Abbestellungen in letzter Minute überhäuft wie vor einem Jahr. "Es gibt zum Auftakt von 2010 eine gehörige Portion Enthusiasmus, was 2009 einfach nicht der Fall war", sagt Vizepräsident Jason Oxman vom Veranstalter Consumer Electronics Association.

Alle Branchengrößen (außer Apple) sind vor Ort
Die 1967 begründete Ausstellung konzentrierte sich ursprünglich ganz auf die Unterhaltungselektronik fürs private Heim. Aber mit der Einstellung von mehreren großen Computermessen in den USA präsentieren sich auf der CES nicht nur die Anbieter für Audio und Video, sondern auch Größen der IT-Branche wie Hewlett-Packard, Dell, Cisco und Microsoft. Dessen Vorstandschef Steve Ballmer hält am Mittwochabend die "Keynote", eine Aufgabe, die er im vergangenen Jahr von Bill Gates übernommen hat. Wieder nicht dabei ist Apple. Der iPhone-Hersteller geht seine eigenen Wege und hat für den 26. Jänner zu einer mit Spannung erwarteten Präsentation eingeladen.

Flachbildfernseher boomen
Die Hersteller von Fernsehgeräten nutzen die CES, um ihre Modelle zu zeigen, die voraussichtlich im Sommer in die Geschäfte kommen, und neue Techniken zu demonstrieren, die fürs nächste Weihnachtsgeschäft zu erwarten sind. Die Haushalte in den USA sind gerade mitten dabei, ihre alten Röhrenfernseher gegen die neuen Flachbildgeräte auszutauschen. Im vergangenen Jahr wurden davon 33,8 Millionen Stück verkauft, 17 Prozent mehr als 2008. Ein Grund dafür war der anhaltende Preisrückgang.

3D-Fernseher dominieren die Messe
Jetzt sind die Anbieter bestrebt, die Nachfrage hoch zu halten. Ein Beitrag dafür könnten 3D-Fernseher sein, die auf der CES genau wie auf der IFA im letzten Jahr ein heißes Thema sind. Bisher gibt es solche Geräte nur mit der Technik der Rückprojektion, die noch ziemlich klobig sind. Nun aber gibt es auch LCD-Fernseher mit 3D-Unterstützung, für die visuelle Wirkung sind weiter besondere Brillen erforderlich. Auch das Blu-ray-Konsortium hat sich auf einen Standard für 3D-Filme auf diesem Datenträger verständigt. Erste Abspielgeräte dafür sollen in diesem Jahr herauskommen.

© Freescale
Bild: Freescale

Netbooks, günstige Tablet-PCs und schelle Rechner
Laptops sind ebenfalls gut durch die Rezession gekommen, auch wenn ein zunehmend großer Anteil des Geschäfts auf preiswerte Netbooks entfällt. Des Weiteren werden auch neue Tablet-PCs eine große Rolle spielen. So hat der Prozessorhersteller Freescale (siehe Bild) angekündigt, Modelle der beliebten Geräte, die unter 200 Dollar (160 Euro) kosten sollen, auszustellen. Die Geräte verfügen über ein 7-Zoll großes Touchdisplay und laufen mit dem Freescale ARM-Prozessor i.MX51. Des Weiteren sind bei allen Tablets WLAN und Bluetooth mit an Board. Optional stehen UMTS und eine externe Tastatur mit Halterung in der Aufpreisliste. Um den günstigen Preis halten zu können, kommen kostenlose Betriebssysteme (Linux oder Android) zum Einsatz.

Auf der CES stehen aber auch etwas größere Rechner im Blick, mit neuen leistungsstarken Prozessoren und höheren Preisen. Diese sollen vor allem die Gaming-Fans in den Bann ziehen.

Erstmals werden E-Book-Reader ausgestellt
Zum ersten Mal haben die E-Book-Reader ihren eigenen Ausstellungsbereich auf der CES. Hier zeigen 23 Aussteller ihre Angebote in der Erwartung, sich an den erfolgreichen Kindle von Amazon.com anhängen zu können. Unter ihnen ist auch der Buchhändler Barnes & Noble mit seinem neuen Nook.

Vor einem Jahr habe niemand gewusst, was mit der Wirtschaft passieren werde, sagt der bei LG Electronics USA für die Produktentwicklung zuständige Manager Tim Alessi. "Jetzt freuen wir uns, dass wir mit viel weniger Unsicherheit zur Show gehen können."

Die Hersteller hoffen, dass die Verbraucher trotz hoher Arbeitslosigkeit wieder kauffreudiger werden. Bei den Preisen geben sie sich entsprechend zurückhaltend.

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