Technologie-Sprung

3D-Filme werden bald zum Standard

30.05.2011


Mehr Inhalte und günstigere 3D-TVs sollen für den Durchbruch sorgen.

Zur Vollversion des Artikels
© AP
Zur Vollversion des Artikels

Die 3D-Technik ist eindeutig auf dem Vormarsch. Mittlerweile gibt es in nahezu allen Elektronik-Bereichen kompatible Geräte. Neben Fernsehern , Blu-ray-Playern , Smartphones , Spielekonsolen und Notebooks sollen in Zukunft auch die boomenden Tablet-PCs Inhalte in der dritten Dimension darstellen können. Nach einer aktuellen Einschätzung des Karlsruher Kunstprofessors Ludger Pfanz soll die Technik spätestens in zehn Jahren die Filmbranche dominieren. "Mit der Digitalisierung können 3D-Filme jetzt endlich "ohne Augenbluten" angeschaut werden", sagte Pfanz am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa zum Abschluss des 3D-Festivals "Beyond", das er erstmals in Karlsruhe organisiert hat. "Außerdem erwarte ich einen weiteren Aufbruch durch die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in London, die wohl auch in 3D gefilmt werden."

Technik entwickelt sich rasant
Pfanz, der an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe lehrt, geht davon aus, dass die technische Entwicklung schnell voranschreiten wird. "In drei Jahren wird in einem Viertel der Haushalte ein 3D-tauglicher Fernseher stehen; in zehn Jahren ist wahrscheinlich auch keine Brille mehr nötig." Die Technik werde sich auf ähnliche Weise durchsetzen wie das Farbfernsehen gegenüber seinem Schwarz-Weiß-Vorgänger. "Am Anfang wird nur ein Teil des Programms in 3D sein, später wird dann selbstverständlich auch die Tagesschau in dieser Technik übertragen."

Umbruch
Neben den Technikern sieht Pfanz auch die Künstler gefordert, denen ein ähnlicher Umbruch bevorstehe wie bei der Umstellung von Stumm- auf Tonfilm. "Im Moment sind Autoren, Regisseure, Schauspieler und Kameraleute noch zu sehr in ihrer zweidimensionalen Routine gefangen. 3D fordert aber zu Teilen eine ganz andere Erzählstruktur und Leinwandpräsenz."

Die Möglichkeiten, den Raum zu bespielen und ihm eine eigene Bedeutung zu geben, würden kaum genutzt. "Auch schnelle Schnitte sind in 3D furchtbar." Die Akteure müssten sich in 3D-Filmen andere Bewegungen angewöhnen.

Pfanz hat in Karlsruhe eine europäische Filmhochschule gegründet, in der Studenten die 3D-Technik lernen sollen. "Die Nachfrage nach 3D-Fachleuten ist enorm. Im Moment gibt es nur eine Handvoll, und die sind auf Jahre ausgebucht."

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel