5 einfache Tuning-Tipps
So machen Sie Ihr WLAN viel schneller
03.07.2019
Mit ein paar einfachen Tuning-Tipps wird das kabellose Internet im Eigenheim blitzschnell.
Alles könnte so schön sein: Entspanntes Internetsurfen auf dem Sofa, nebenbei noch schnell ein Videospiel downloaden und darüber hinaus noch einen aktuellen Film auf dem Smart-TV streamen. Doch in der Realität sieht die Sache leider oft ganz anders aus. Denn in den eigenen vier Wänden bringt das WLAN häufig keinen kabellosen Surfgenuss, sondern eher lahmen Internetfrust. Doch hier gibt es zum Glück Abhilfe. Denn mit fünf einfachen Tuning-Tipps wird das langsame WLAN im Nu blitzschnell.
1. Kurzen WLAN-Check machen
Ob die WLAN-Abdeckung gut oder schlecht ist, merken Internetnutzer recht schnell. Trotzdem lohnt es sich, mit einer kurzen Bestandsaufnahme zu beginnen. Praktische Analysetools unterstützen dabei. Experten empfehlen häufig den „Ekahau Heatmapper“. Mit diesem Programm wird zunächst ein Grundriss der Wohnung erstellt. Anschließend wird die WLAN-Ausleuchtung gemessen (von grün = guter Empfang bis rot = schlechter oder kein Empfang). Für die meisten Anwender genügt auch eine einfache App wie beispielsweise „WLAN Hilfe“, die kostenlos bei Google Play zur Verfügung steht.
2. Position des Internet-Routers
Steht der Internet-Router abseits des eigentlichen Wohnraums oder sogar im Keller? Dann hat das WLAN ganz sicher ein Reichweiten- oder Geschwindigkeitsproblem. Bevor jedoch ein neuer Router gekauft wird, sollte der Standort optimiert werden: Ideal ist eine leicht erhöhte Position, zum Beispiel auf einem Sideboard oder auf einem Kasten. Das macht schon einiges aus. Besitzt der Router externe Antennen, sollten diese in unterschiedlichen Winkeln ausgerichtet werden, bis der Empfang sich bessert.
Die Position des Routers ist entscheidend.
3. Das sollte der neue Router können
Muss der alte Internet-Router ausgetauscht werden, sollte das neue Modell auf jeden Fall WLAN ac unterstützen, eine Mesh-Funktion bieten und über eine MU-MIMO-Ausstattung (Multi-User Multiple-Input/Multiple-Output - siehe unten) verfügen. WLAN ac ist wesentlich schneller als WLAN n und die Mesh-Funktion sorgt dafür, dass das Endgerät völlig automatisch mit dem nächstgelgenen bzw. schnellsten Zugangspunkt verbunden wird. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, sollte überhaupt zu einem Router mit dem neuen Wifi-6-Standard (ax) greifen. Derzeit gibt es hier zwar nur wenige Modelle (z.B. FritzBox 6660 ) und Endgeräte (z.B. Samsung Galaxy S10 ), die den allerneuesten WLAN-Standard bereits unterstützen, aber somit ist man dann auch für die nächsten Jahre bestens aufgestellt. Derzeit reicht ein Router mit WLAN ac jedoch noch völlig aus. In vielen Ballungsräumen ist ein Teilbereich von WLAN n, das 2,4 Ghz-Band, heillos überlastet. Durch einen Wechsel in das 5Ghz-Band des WLAN ac-Standards nimmt das WLAN wieder richtig Fahrt auf. Aber aufgepasst: Sowohl Router als auch WLAN-Empfangsgeräte wie Smartphone, Notebook oder Tablet müssen den neuen Standard (ac oder ax) beherrschen, sonst funktioniert das WLAN-Tuning nicht.
Moderne Repeater unterstützen auch WLAN-Mesh.
4. WLAN-Repeater und MU-MIMO für die Kurzstrecke
Muss das WLAN des Internet-Routers in einer großen Wohnung mehr als drei oder vier Wände oder sogar mehrere Etagen überbrücken, wird das WLAN immer langsamer - bis die Verbindung vollständig abreißt. Auf der kurzen Strecke, das heißt von einem bis in den nächsten Raum, kann ein WLAN-Repeater helfen. In größeren Wohnungen oder Einfamilienhäusern hilft aber auch ein Repeater nicht weiter, denn massive Stahlbetondecken und Wände bremsen das WLAN-Netz stark aus. Hier kommt bei neuen Modellen auch die bereits erwähnte Mesh-Funktion dann voll zum Tragen. Die MU-MIMO-Technik sorgt wiederum dafür, dass der Router die Datenströme je nach Bedarf gleichzeitig auf verschiedene Geräte verteilt. Wenn man also das Smartphone und den PC parallel verwendet, liefert ein Router mit Mehrfach-Antennenkonfiguration je nach aktuellem Bedarf die maximal verfügbare Bandbreite. Sobald ein Gerät keine Daten mehr benötigt, wird das andere bevorzugt. Das führt wiederum zu höherem Datendurchsatz und verzögerungsfreien Verbindungen. Router mit Single-User MIMO können hier nicht mithalten.
Powerline-Adapter mit LAN-Anschlüssen binden auch Smart TVs oder Spielekonsolen ins Netzwerk ein.
5. Powerline-Adapter für längere Wege
Wer größere Wohnflächen schnell und einfach mit WLAN versorgen möchte, schafft das am besten mit Powerline-Adaptern , die es mittlerweile ebenfalls mit Mesh-Funktion gibt. Hinter Powerline steckt eine ziemlich clevere Idee, denn die Adapter nutzen den hauseigenen Stromkreislauf wie ein langes Datenkabel. Das bringt einen entscheidenden Vorteil: Da es sich um eine kabelbasierte Lösung handelt, sind Wände oder Stahlbetondecken kein Hindernis mehr. An jeder Wandsteckdose kann mit WLAN-Powerline-Adaptern ein schneller WLAN-Zugangspunkt mit 100 Prozent Internetgeschwindigkeit installiert werden. Gängige Starter Kits enthalten zwei Adapter. Der erste wird mit dem Internet-Router per LAN-Kabel verbunden und in eine freie Wandsteckdose gesteckt. Anschließend wird der zweite WLAN-Powerline-Adapter auf der Etage platziert, wo bisher kein WLAN-Empfang möglich war. Jetzt noch ein Knöpfchen an jedem Adapter drücken und fertig ist das Highspeed-WLAN-Netz. Falls gewünscht, können je nach Anbieter bis zu acht WLAN-Powerline-Adapter eingesetzt werden. Mehr als genug für ein starkes WLAN-Netz im ganzen Zuhause.
Fazit
Wer sich an diese fünf Tipps hält, kann seinem kabellosen Internet im Eigenheim mit großer Wahrscheinklichkeit auf die Sprünge helfen. Denn die Ratschläge stammen nicht von irgendwem, sondern wurden u.a. von den Experten des deutschen Netzwerkspezialisten Devolo (Powerline-Weltmarktführer) zusammengestellt. Wie berichtet, hat die Firma zuletzt den neuen Access Point One auf den Markt gebracht und seine schnellen Magic-Powerline-Adapter per Software-Update (noch) besser gemacht. Einige der Tipps stammen vom zweiten großen deutschen Netzwerkprofi AVM (FritzBox-Hersteller).
>>>Nachlesen: Devolos Access Point One ist ein "WLAN-Monster"
>>>Nachlesen: Neuer Top-WLAN-Verstärker von AVM im Test
>>>Nachlesen: Devolos Top-Powerline-Adapter jetzt noch besser
>>>Nachlesen: AVM bringt die FritzBox 6660 Cable