Soll Infizierte in der Nähe anzeigen
Achtung: Coronavirus-Finder ist Mega-Abzocke
25.03.2020
Programm soll Infizierte in der Nähe anzeigen, klaut jedoch die Kontodaten.
Wie berichtet, nutzen Cyberkriminelle die Angst der Menschen rund um das Coronavirus schamlos aus . Nun gibt es eine neue Masche, die richtig ins Geld gehen kann. Bereits im Februar erhielt der „Ginp“-Banking-Trojaner eine neue Funktion, mit der gefälschte Textnachrichten in den Posteingang einer regulären SMS-App eingefügt werden. Die Sicherheitsexperten von Kaspersky haben nun herausgefunden, dass die Cyberkriminellen hinter dem Trojaner nun eine weitere Funktion mit Bezug auf das Coronavirus implementiert.
Angreifer kommen an Kontodaten
Nach dem erfolgten Download auf ein Smartphone des Opfers kann der Angreifer einen Befehl an den Ginp-Trojaner senden, der eine Webseite mit dem Titel „Coronavirus Finder“ öffnet. Dort wird behauptet, dass sich Personen in der Nähe befinden, die mit dem Virus infiziert sind. Um zu erfahren, wo sich diese Personen aufhalten, wird das Opfer aufgefordert 0,75 Euro zu bezahlen. Wenn das Opfer zustimmt, wird es laut Kaspersky auf eine Zahlungsseite weitergeleitet. Sobald die Zahlungsdetails eingegeben wurden, wird dem Opfer jedoch weder dieser Betrag in Rechnung gestellt, noch erhält es Informationen über die „Infizierten“. Allerdings erhalten die Angreifer die eingegebenen Kreditkartendetails.
Besorgniserregend
Ginp ist ein Trojaner, der sich seit seinem Erscheinen rasant weiterentwickelt, in zahlreichen Ländern Europas agiert und ständig neue Funktionen erhält. Alexander Eremin, Sicherheitsexperte bei Kaspersky, sieht die neue Funktion mit Besorgnis: „Cyberkriminelle versuchen seit Monaten, die Coronavirus-Krise auszunutzen, indem sie Phishing-Angriffe starten und Malware mit Coronavirus-Bezug entwickeln. Dies ist jedoch das erste Mal, dass ein Banking-Trojaner versucht, von der Pandemie zu profitieren. Es ist alarmierend, zumal Ginp ein so effektiver Trojaner ist. Wir empfehlen Android-Nutzern, jetzt besonders wachsam zu sein – Popups, unbekannte Webseiten und spontane Nachrichten über das Coronavirus sollten immer mit Skepsis betrachtet werden.“
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