Internet
Adressen werden zu knapp
28.05.2009
Spätestens 2012 sind alle möglichen Internetadressen vergeben.
Ohne die Einführung des neuen Internet-Protokolls IPv6 (derzeit IPv4) droht das Internet aus allen Nähten zu platzen.
Forderung
Da das derzeitige Internet-Protokoll "nur"
Platz für 3,7 Milliarden IP-Adressen bietet, droht ab dem Jahr 2012 ein
Engpass. Die IP-Adressen kennzeichnen jeden einzelnen Computer mit
Online-Anbindung. Das IPv6 stellt im Gegensatz zum Vorgänger einen nahezu
unbegrenzten Adressraum bereit, weshalb die Internet Society auf eine rasche
Umstellung pocht.
Umstellung
Eine Umstellung auf das neue Protokoll ist für die
Anbieter mit einmaligen Kosten verbunden, da Router, Modems, Switches,
Firewalls und Gateways für das neue IP umgerüstet werden müssen. Dennoch
fordert die Internet-Wirtschaft die Einführung des neuen Protokolls, denn
nur so könne das starke Wachstum der Teilnehmeradressen im globalen Netz
bewältigt werden.
Initiatoren
Karrenberg der Vorstandsvorsitzende der Internet
Society und der technische Leiter beim europäischen
Internet-Koordinationszentrum RIPE NCC, fordert ebenfalls eine rasche
Umstellung auf IPv6 und will ein mögliches Aufschieben der notwendigen
Investitionen verhindern, um so einer bevorstehenden Torschlusspanik
entgegenzuwirken.
Anbieter
Involvierte Unternehmen wie die Deutsche Telekom und
die 1&1 Internet AG stellen während der Konferenz den Stand ihrer
Vorbereitungen auf IPv6 vor. Der zuständige Vodafone-Projektleiter verwies
darauf, dass auch immer mehr Handys internetfähig und somit auf die
Zuteilung einer IP-Adresse angewiesen seien. Bislang gibt es aber nur wenige
Handy-Modelle die das IPv6 unterstützen. Dazu zählen u. a. einige neue
Nokia-Handys sowie alle Smartphones die mit der Windows Mobile Version 6.1
Software (oder neuer) laufen. Vodafone hat mittlerweile ein
IPv6-Versuchsnetz eingerichtet und plant demnächst erste Tests im realen
Mobilfunknetz.
Prioritäten
Wenn alles nach Plan läuft merken die Kunden
von der Umstellung auf das neue Protokoll gar nichts. Laut einem
Google-Mitarbeiter liege die Priorität in der Verfügbarkeit von
Web-Diensten.