Objekt-Tracker für Taschen, Spielzeug, etc.

"Schlüssel-Finder" von Apple: So funktionieren die AirTags

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Mit den neuen Geräten können iPhone-Nutzer verlorene Gegenstände ganz einfach wieder finden.

Apple hat am Dienstagabend ein echtes Neuheiten-Feuerwerk gezündet ( alle Infos können Sie hier nachlesen ). Neben neuen bzw. verbesserten Versionen von bekannten Produkten wie iPad Pro, iMac, Apple TV und iPhone 12 wurde auch ein Gerät vorgestellt, das Apple bisher noch nicht im Programm hatte. Konkret handelt es sich dabei um die AirTags, über die bereits seit zwei Jahren spekuliert wurde. Nun hat also auch der iPhone-Konzern Objekt-Tracker, die dabei helfen sollen, verlorene Gegenstände wieder zu finden, im Programm. Eindeutiger Marktführer in diesem Segment ist derzeit Tile. Auch Samsung hat mit seinen Smart Tags solche Geräte im Angebot. Doch Apple dürfte trotz hoher Preise künftig ein ordentliches Stück vom Kuchen abbekommen.

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Vielversprechend, aber teuer

Der Technik-Riese hat nämlich einen großen Vorteil. Denn da zig Millionen iPhones und iPads über den gesamten Globus verteilt im Einsatz sind, stehen die Chancen extrem gut, dass Gegenstände, die mit AirTags ausgestattet sind, auch gefunden werden. Ganz billig sind die AirTags nicht. Einzeln kosten sie 35 Euro, für einen Viererpack werden 119 Euro fällig. Das ist aber noch nicht alles. Denn um die AirTags an Gegenstände wie Taschen befestigen zu können, braucht man noch passende Laschen (siehe Storybild). So kann ein einzelner AirTag schnell einmal 70 Euro kosten. Doch hier werden Zubehöranbieter wohl schon bald günstigere Lösungen als die Original-Laschen von Apple anbieten.

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So funktioniert´s

Bei den AirTags handelt es sich um runde Plättchen, die in etwa so groß sind wie eine 1-Euro-Münze. Nutzer können sie an Gegenständen wie Schlüsseln, Taschen, Spielzeug, etc. anbringen, um diese wiederzufinden. Die nötige Infrastruktur dafür hat Apple bereits mit einem hauseigenen Ortungsnetzwerk, das an die App "Wo ist?" angeschlossen ist. Dabei helfen die über die Welt verstreuten Apple-Geräte, die verlorenen Gegenstände in ihrer Nähe zu finden. Die Kommunikation dafür laufe verschlüsselt und anonym, betonte Apple im Rahmen der Präsentation. "AirTag wurde entworfen, um Gegenstände zu verfolgen, nicht Menschen." Apple setzt hier auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und ein nicht näher beschriebenes Public-Key-Verschlüsselungsverfahren.

Über "Wo ist?" konnten bisher nur Apple-Geräte wie iPhones oder AirPods lokalisiert werden. Nun funktioniert das auch mit den AirTags. Die Objekt-Tracker funken über Bluetooth und Ultrabreitband (UWB). Letzteres ist besonders genau und funktioniert etwa mit dem iPhone 11 und iPhone 12. Wird die „Wo ist?“-App aktiviert, werden die Besitzer über ihr Smartphone direkt zum verlorenen Gegenstand navigiert. Das funktioniert auch über weite Distanzen. Denn die von den AirTags abgegebenen Signale werden – wie erwähnt - auch von fremden iPhones und iPads empfangen. Sie teilen dem Sucher dann den Standort des AirTags mit. Selbst wenn sich der verlorengegangene Schlüssel in einer anderen Stadt befindet, bekommt der Besitzer dessen Standort angezeigt.

Apple erklärt die Funktionsweise in einem witzig gemachten Video:

Video zum Thema: So funktionieren Apples AirTags

 

Apple öffnet „Wo ist?“, aber nicht für Tile

Vor wenigen Tagen öffnete Apple sein  „Wo ist?“-Netzwerk zudem für andere Hersteller - darunter einen Anbieter von Elektro-Fahrrädern sowie einen Tile-Wettbewerber. Der Anbieter Tile kritisierte allerdings bereits im Vorfeld einen möglichen Einstieg von Apple in das Geschäft als unfairen Wettbewerb, weil der Konzern aufgrund des iPhones eine bevorzugte Position bekäme. Mal sehen, ob es diesbezügliche demnächst eine Klage gibt.
   

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