Pläne für "Prime Now"-Start

Amazon-Blitzlieferung bald in Wien?

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Der Onlineversand-Händler plant auch Drohnentests in Österreich.

Für den Versandriesen Amazon ist der deutschsprachige Raum ein Schlüsselmarkt. "Wir erweitern unsere Services kontinuierlich und schließen auch Wien als Standort für Prime Now nicht aus", so Ralf Kleber, Geschäftsführer von Amazon Deutschland, am Mittwochabend zu Journalisten. Ob die Zustellung innerhalb einer Stunde in Wien Anklang finden würde, müsse man sich ansehen. Beim Start von Prime Now in Berlin hat es noch geheißen, dass der Dienst für Österreich zunächst nicht geplant sei .

Blitzlieferung

Das Prime Now-Angebot von Amazon verspricht eine Lieferung zum Kunden innerhalb einer Stunde. In einer Prime Now Station werden einige tausend Produkte gelagert, kommissioniert, verpackt und über Lieferpartner zu den Kunden gebracht. In Berlin, wo das Amazon-Angebot bereits existiert, hat die Prime Now-Station wenige Tausend Quadratmeter, liegt im Zentrum der Stadt und beschäftigt dort 55 Mitarbeiter. Hingegen hat das Amazon-Logistikzentrum, das außerhalb Berlins in Brieselang liegt, ein Sortiment von mehreren Hunderttausend Produkten und zigtausende Quadratmeter.

Die deutsche Seite zähle etwa 30 Millionen Besucher pro Monat, der Umsatz von Amazon.de belief sich im Vorjahr auf circa 11 Mrd. Euro. In Österreich setzte Amazon 2014 laut einer Studie des EHI Retail Instituts mit dem Statistikportal Statista.com 477 Mio. Euro um. Weltweit beschäftigt der Versandriese über 220.000 Mitarbeiter, in Europa gebe es über 40.000 Fixanstellungen.

Erfolgreicher zweiter Prime Day

Beim zweiten Prime Day am 12. Juli , an dem der Versandhändler mit Rabatten lockte, wurden über Amazon.de um die sieben Millionen Produkte verkauft. An diesem Tag gingen 275.000 Paar Schuhe über den Ladentisch. Kassenschlager waren der Amazon Fire TV-Stick, der Kindle Paperwhite und eine Bratpfanne von Jamie Oliver.

Für österreichische Händler sei der Marketplace von Amazon ein einfacher Schritt, um unter anderem in den deutschen Markt einzutreten. So wickle beispielsweise ein Wiener Gin-Unternehmen sein europaweites Exportgeschäft über Amazon ab. "Die Mehrzahl der Händler wollen in ganz Europa oder weltweit verkaufen", so Kleber. Über zwei Millionen internationale Anbieter seien unter Vertrag.

Mittlerweile beschäftigt Amazon auch Mitarbeiter in Österreich: Im Forschungsstandort in Graz sind etwa ein Dutzend Personen angestellt, die in Zusammenarbeit mit der TU Graz Drohnen das Sehen "beibringen" sollen. Die Lieferdrohnen sollen in Zukunft auch hierzulande getestet werden, sobald alle erforderlichen Genehmigungen erteilt wurden. Die Zustellung von Waren durch die Luft sei eine gute Möglichkeit, um Menschen außerhalb von Ballungsräumen schnell zu erreichen - in einem gewissen Radius um ein Versandzentrum könne man so Express-Lieferungen garantieren. Ob in Zukunft auch in die Alpen per Drohne geliefert werden kann, hänge von der technischen Entwicklung ab.

Verkauf von Lebensmitteln immer wichtiger

Die selbst ernannte Innovationsschmiede engagiert sich auch verstärkt im Versand von Lebensmitteln, vergangenen Herbst startete Amazon Pantry auch für Prime-Mitglieder in Österreich . Verkauft werden über 500.000 verpackte, haltbare Lebensmittel sowie Haushaltsartikel wie Zahnpasta und Co. Die Lebensmittel seien in Österreich nicht teurer als in Deutschland, lediglich der Mehrwertsteuersatz variiere.

"Menschen werden weiterhin zu ihrem Biohändler oder Supermarkt gehen", ist Kleber überzeugt. Mit Pantry will Amazon lediglich in einem Teil der Einkaufsschritte Fuß fassen. Besonders Vorratseinkäufe seien prädestiniert, um über Pantry bestellt zu werden. Wie viele Prime-Mitglieder es hierzulande gibt und wie viele davon diesen Service nutzen, wurde nicht bekanntgegeben.

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