Online-Händler sucht in den Versandlagern nach fibrigen Mitarbeitern.
Amazon setzt Angestellten zufolge in den USA Wärmebildkameras ein, um fiebrige Mitarbeiter zu identifizieren. In mindesten sechs Lagerhallen des Online-Händlers rund um Los Angeles und Seattle seien entsprechende Geräte installiert worden, berichten Angestellte. Wenn die Kameras erhöhte Temperaturen zeigten, werde bei den betroffenen Mitarbeitern noch einmal auf der Stirn Fieber gemessen.
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Einsatz bestätigt
Amazon bestätigte den Einsatz solcher Kameras in einigen Lagerhallen. Damit werde für die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter gesorgt. Aus mehr als 50 Amazon-Lagern in den USA sind Coronavirus-Fälle gemeldet worden, woraufhin Arbeitnehmervertreter die Schließung von Einrichtungen forderten.
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Kartellverfahren in Deutschland
Für den Versandriesen gibt es noch weitere schlechte Nachrichten. Das deutsche Kartellamt zeigt sich besorgt über die Zunahme der Marktmacht von Amazon im deutschen Online-Handel während der Corona-Pandemie. "Wir beobachten das Verhalten des Unternehmens sehr eng", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt gegenüber der Zeitung "Welt". "Ausgelöst durch die Corona-Krise erhalten wir derzeit vermehrt Beschwerden von Händlern", so der Behördenchef.
Das habe das Amt zum Anlass genommen, Amazon zu einer Stellungnahme darüber aufzufordern, wie mit Lieferengpässen umgegangen werde und welche Lieferungen im Zweifel bevorzugt oder eben nachrangig behandelt würden. Das Kartellamt hatte dem Online-Riesen bereits im vergangenen Jahr Erleichterungen für außenstehende Händler abgerungen.
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