ANNO 1404

Der Spielehit im Test

06.07.2009

Anno 1404 schaffte es auf Anhieb an die Spitze der Verkaufs-Charts. Wir haben das Spiel bereits getestet.

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© Ubisoft
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Eines Vorweg: Den einzigen Rückschritt im Vergleich mit dem gelungenen Vorgänger machte Anno 1404 nur bei der Jahreszahl. Ansonsten gibt es viel Licht und nur ganz wenig Schatten.

Änderungen für den Spieler
Im Gegensatz zu Anno 1701 gibt es beim neuen Spiel nur mehr vier Siedlerstufen - also eine weniger. Eingeteilt sind die Gruppen in Bauern, Bürger, Patrizier und Adelige. Bei Anno 1404 gibt es auch keine Städte mehr in denen beispielsweise nur Adelige wohnen, denn es sind ständig Menschen aller Siedlungsstufen in einer Stadt. Mit diesem Umstand steigt auch der Realitätsbezug des Spiels und die Aufgaben für den Spieler werden mehr. Denn dieser muss nun auch eigene Stadtviertel mit Häusern für Bürger und Bauern auf die Beine stellen, und die herkömmlichen Aufgaben wie die Nahrungsmittelbereitstellung muss natürlich auch erledigt werden. Die Adeligen machen einem das Leben auch nicht leichter, denn diese wollen natürlich auch amüsiert werden.
Eine gravierende Änderung in Anno 1404 ist jedoch die Tatsache, dass man ab sofort für zwei ganz unterschiedliche Völker verantwortlich ist. Denn im Orient benötigt man nun einmal auch orientalische Waren und deshalb muss man neben der Stadt auch ein Nomadenvolk betreuen und einrichten. Die Spieler müssen also zur selben Zeit zwei unterschiedliche Kulturen erreichten und überwachen. Damit steigt natürlich der Anspruch an den Spieler, aber genau das hat man sich ja gewünscht. Am Beginn ist das Alles auch noch sehr übersichtlich und überfordert die Spieler auch nicht. Wenn die Besiedelung aber etwas fortgeschritten ist und man mehrere "Baustellen" zu betreuen hat, muss man sich schon etwas anstrengen um den Überblick nicht zu verlieren.
Doch dass der Spaß im Vordergrund bleibt haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen und sind auf die Wünsche der Spieler eingegangen. So wurden die Menüs so übersichtlich gestaltet, dass auch jeder Neueinsteiger sofort loslegen kann. Und auch die Einstellung von Handelsrouten, sorgt beim neuen Spiel dafür, dass man stets den Überblick behält.

Grafik
Konnte die Grafik des Vorgängers schon vollkommen überzeugen, gelang es den Entwicklern diese noch einmal zu verbessern. Viel realistischer können Landschaften, Gebäude, Schiffe etc. nicht dargestellt werden. Auch auf kleine Details wurde großer Wert gelegt. So tut sich in der Stadt eigentlich immer etwas - angefangen bei "wilden" Tieren die rund um die Häuser ziehen über Menschen die Einkaufen bis hin zu ganzen Vogelschwärmen, welche über die Stadt hinweg ziehen, ist Alles dabei. Des Weiteren wirken die ganzen Siedlungen nun realistischer da die Häuser nicht mehr in Reih und Glied zueinander stehen, sondern unterschiedlich angeordnet sind. Dadurch kommt auch mehr Leben ins Spiel. Auf der Wasseroberfläche spiegeln sich die Objekte und im ersten Augenblick ist man fast ein bisschen Baff und überwältigt von der Gesamtgrafik.

Fazit
Kontinuität zahlt sich eben aus. Die Entwickler setzen die Anno-Serie höchst professionell fort. Sie kreierten genau die Änderungen, welche man sich nach Anno 1701 erwartet hatte, ohne dabei die Seele des Spiels zu verkaufen. Mit dem richtigen Augenmaß wurden Neuerungen eingebaut, die Grafik noch einmal verbessert und auch neue Anforderungen an die Spieler integriert. Uns machte das Anno 1404 Spielen enorm viel Freude, der Spielespaß wurde eindeutig gesteigert und durch die vielen Herausforderungen wird es auch nie langweilig. Den einzigen Punkt den es zu kritisieren gibt ist die etwas verbesserungswürdige Militärabteilung, die uns nicht voll überzeugen konnte. Zum Vorgänger gab es zwar auch hier Fortschritte, diese vielen aber nicht ganz so positiv auf wie bei den anderen Neuerungen.

Aufgrund der gebotenen Leistung wäre es für uns keine Überraschung wenn Anno 1404 am Ende des Jahres zu den meistverkauften Spielen Österreichs zählen würde. Ganz im Gegenteil - eine Überraschung wäre es eigentlich nur, wenn dieser Fall nicht eintreten würde.

Kleiner Hinweis zum Abschluss: Haben Sie schon einmal die Quersumme der Anno-Reihen zusammengezählt? Es kommt immer die Zahl 9 heraus - ein kleiner Splean des Entwicklers!

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