Konzertierte Aktion der Hacker gegen Innen- und Justizministerium.
Die Hacker von "Anonymous" (AnonAustria) haben wieder zugeschlagen: Am Montagabend versuchten die Aktivisten die Internetseiten von Innen- und Justizministerium lahmzulegen. Zeitweise war die Seite vom Justizministerium nicht erreichbar. "Wir waren kurzzeitig offline, sensible Daten waren aber nie in Gefahr", sagte der Sprecher des Justizministeriums, Christian Wigand, zu ÖSTERREICH.
Karl-Heinz Grundböck, Sprecher von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, zu ÖSTERREICH: "Angriffe wie diese geschehen inzwischen beinahe täglich - ein Lahmlegen unserer Seite gelang den Hackern allerdings nicht."
Die Hacker wollten damit gegen ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) protestieren. Dieses internationale Abkommen wendet sich gegen Internet-Piraterie und Urheberrechtsverletzungen. Die Unterzeichner verpflichten sich zur Kooperation und zur Schaffung neuer Gesetze, welche die Durchsetzung von Urheberrechten erleichtern sollen. ACTA, an dem unter anderem Australien, die EU, Japan, Kanada, die USA, die Schweiz und Marokko beteiligt sind, würde Provider und Internetdienste zur Überwachung von Inhalten und gegebenenfalls zur Zensur verpflichten, befürchtet der Verein Wikimedia Österreich. Österreich will das Abkommen unterzeichnen.
Angriffe in Polen
Polnische Hacker, die sich der internationalen Organisation "Anonymous" zurechnen, bemächtigten sich am Wochenende nicht nur der Internetseiten der polnischen Regierung. Sie drangen bis auf den Computer eines Staatssekretärs im Verwaltungsministerium vor, wo sie persönliche und dienstliche Daten stahlen. Zu einem weiteren Angriff auf die Seite von Ministerpräsident Tusk bekannte sich am Montag eine Organisation, die sich "Polish Underground" nannte und von "Anonymous" distanzierte. Ihr gelang es, auf der Seite einen Tusk verhöhnenden Film zu platzieren.