Nach Rekordgewinn setzt US-Konzern stärker auf Umwelt- und Datenschutz.
Apple
investiert 850 Millionen Dollar in eine Solaranlage in Kalifornien. Der iPhone-Hersteller schloss dazu eine langfristige Vereinbarung mit dem US-Unternehmen First Solar, wie Apple-Chef Tim Cook
am Dienstag (Ortszeit) auf einer Technologiekonferenz in San Francisco sagte. Das Kraftwerk solle so viel Strom produzieren, wie der nahe gelegene Hauptsitz in Cupertino sowie 60.000 Eigenheime verbrauchten.
First Solar stellt Solarmodule her. Mit dem Bau der Anlage solle Mitte 2015 begonnen werden. Ende 2016 solle sie fertiggestellt sein. Apple will den Strom 25 Jahre lang abnehmen. Das über fünf Quadratkilometer große Solarzellen-Feld solle genug Strom für das neue Hauptquartier in Cupertino sowie alle Apple Stores in Kalifornien und die restlichen Büros der Firma in dem US-Staat produzieren.
Neue Akzente
"Wir machen das, weil es das Richtige ist", sagte Cook bei einer Konferenz der Bank Goldman Sachs in New York. "Wir bei Apple wissen, dass der Klimawandel Realität ist." Der Einsatz von Solarenergie bringe Apple aber auch Einsparungen. Der Konzern stellt bereits seit Jahren seine Rechenzentren und andere Standorte auf erneuerbare Energie um. First Solar teilte mit, Apple habe ein Lieferabkommen für 25 Jahre abgeschlossen.
Cook bekräftigte sein Bekenntnis zu strikterem Datenschutz. So wolle der Konzern bei seinem Bezahldienst Apple Pay ganz bewusst nicht wissen, wer wo was kauft. Er glaube, dass die Menschen mit der Zeit gegen eine breit angelegte Erfassung und Auswertung ihrer Daten rebellieren werden, sagte der Apple-Chef. Zudem solle das kontaktlose Bezahlen per Handy mehr Sicherheit bieten. "Bei Apple Pay geben wir dem Händler nie ihre Kreditkarten-Nummer." Ihm selbst seien die Kreditkarten-Informationen drei Mal gestohlen worden, sagte Cook.
Geldreserven von 178 Milliarden Dollar
Kurz vor Cooks Auftritt schloss die Apple-Aktie auf dem Höchststand von 122,02 Dollar. Damit war Apple als erstes US-Unternehmen am Ende eines Handelstages mehr als 700 Milliarden Dollar wert. Der Konzern hatte vor allem dank dem Erfolg des iPhone 6 im vergangenen Quartal 18 Millionen Dollar verdient. Die Geldreserven schwollen auf 178 Milliarden Dollar an. Den Aktionären stellte Cook am Dienstag weitere Ausschüttungen in Aussicht. Das werde gerade erwogen, zur Vorlage der nächsten Quartalszahlen im April solle es eine Entscheidung geben.
Cooks Vorgänger auf dem Apple-Chefposten, der Firmengründer Steve Jobs, hatte sich stets geweigert, Geld an die Aktionäre auszuschütten. In den vergangenen Jahren flossen an sie unter Cook über 100 Milliarden Dollar.
Cook trug bei dem Auftritt die Computeruhr Apple Watch, die im April auf den Markt kommen soll. Er nutze sie als Fitness-Monitor beim Sport und auch, um mit der sprechenden persönlichen Assistentin Siri zu kommunizieren, sagte der Apple-Chef. Er sehe Chancen, mit der Uhr wie einst beim Musikplayer iPod oder dem iPad-Tablet spät in einen Markt einzusteigen und ihn doch umzukrempeln. Computer-Uhren werden bereits von diversen Anbietern verkauft, besonders präsent ist Apples Erzrivale Samsung.