Tim Cook will, dass alle User nachverfolgen können, wem ihre Daten verkauft werden.
Tim Cook hat in den letzten Monaten gleich mehrmals gegen die Datensammelwut von IT-Riesen wie Facebook und Google gewettert. Damit will der Apple-Chef seinen Konzern gezielt von den Konkurrenten abheben. Nun legt der Top-Manager noch einmal nach und erhöht damit den Druck auf die "Datenkraken" weiter.
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Register mit allen Datenhändlern
Konkret hat Cook eine schärfere Regulierung des Handels mit Daten in den USA ins Gespräch gebracht. Die Handelsbehörde FTC solle ein zentraler Register einrichten, in dem sich alle Datenhändler anmelden müssten, schrieb Cook in einem Gastbeitrag im Magazin "Time". Dadurch sollten Verbraucher nachverfolgen können, wann ihre Daten an wen verkauft worden seien, erläuterte der Apple-Chef. Er fordert also quasi einen totalen "Daten-Striptease".
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Apple sei nicht auf den Verkauf von Nutzerdaten angewiesen
Die "Data Broker", die Nutzerdaten wie E-Mail-Adressen oder Anschriften aus verschiedenen Quellen beziehen, bündeln und weiterverkaufen, sind in den USA besonders aktiv. Cook spricht sich schon seit längerer Zeit für einen strikteren Schutz der Privatsphäre aus und distanziert sich damit auch gezielt von anderen Tech-Unternehmen wie Google und Facebook. Apple betont dabei, dass der Konzern nicht darauf angewiesen sei, Geld mit Nutzerdaten zu verdienen, weil er sein Geschäft mit dem Verkauf von Geräten macht.
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DSGVO als Vorbild
Mit dem Vorschlag eines Zentralregisters für Datenhändler spitzt Cook seine Position noch etwas zu. Er bekräftigte zugleich die Forderung nach einer Datenschutz-Gesetzgebung in den USA. Der Apple-Chef hatte bereits mehrfach die seit vergangenem Jahr geltende EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) als Vorbild gelobt.
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