Kult-Konzern leitete einen Eilantrag gegen den Gerichtsbeschluss ein.
Apple wehrt sich gegen eine drohende gigantische Patent-Strafzahlung von bis zu 625,5 Mio. Dollar (456 Mio. Euro). Den Berichten der Finanznachrichtenagentur Bloomberg und dem "Wall Street Journal" (WSJ) vom Montagabend (Ortszeit) zufolge will der Mac-, iPad -, iPod- und iPhone -Anbieter einen entsprechenden Gerichtsbeschluss mit einem Eilantrag stoppen.
Patentverletzung
Die kleine Firma Mirror Worlds wirft dem Technologiekonzern vor, drei Patente zu verletzen. Apple
weist dies den Angaben zufolge zumindest bei zwei Patenten zurück. Ein Bezirksgericht in Texas hatte den Angaben zufolge bereits am Freitag Mirror Worlds jeweils 208,5 Mio. Dollar für jedes der drei Patente zugesprochen.
Drei Funktionen
Der Vorwurf richtet sich gegen drei Apple-Funktionen. Es geht um die Ansicht "Cover Flow", bei der man Fotos oder CD-Cover visuell auf dem Bildschirm "durchblättern" kann, sowie um die Mac-Suche "Spotlight" und das ebenfalls im Mac-Betriebssystem integrierte Backup-Werkzeug "Time Machine".
Rekordstrafe
Die 625,5 Mio. Dollar wären Bloomberg zufolge die vierthöchste Strafzahlung nach einer Patentklage in der US-Geschichte. Apple hatte zuletzt gut 45 Mrd. Dollar an flüssigen Reserven.
Hinter Mirror Worlds steht der Computerwissenschaftler David Gelernter. Er hatte Anfang der 90er Jahre ein visionäres Buch zur Zukunft der Computertechnik veröffentlicht - und wurde auch bekannt als Anschlagsopfer des berüchtigten "Unabombers", der ihm mit einer Briefbombe Schäden an Hand und Auge zufügte.