Lockheimer sieht Bedarf an breiter Diskussion über Konsequenzen.
Nun klinkt sich ein weiterer wichtiger IT-Manager in den Streit zwischen Apple und dem FBI ein: Android-Chef Hiroshi Lockheimer sieht Bedarf an einer breiten Diskussion über die FBI-Forderungen an Apple, beim Aushebeln des Passwortschutzes eines iPhones zu helfen. "Es ist eine ganz neue Situation, in der verlangt wird, ein Produkt zu verändern, um einen Sicherheitsmechanismus zu umgehen", betonte Lockheimer am Dienstag auf dem Mobile World Congress in Barcelona.
Wiederholbares Verfahren
Industrie und Politik sollten ausgiebig über die Konsequenzen nachdenken. "Wenn es einmal soweit kommt, kann es auch immer wieder passieren", argumentierte der Google-Manager. Deshalb könne man nicht von einem Einzelfall sprechen und müsse über ein Verfahren nachdenken, das wiederholt angewandt werden könne. Lockheimer ist bei Google für die Betriebssysteme Android und Chrome OS zuständig.
Widerstand trotz Anordnung
Apple weigert sich, der US-Bundespolizei FBI die geforderte technische Hilfe beim Entsperren des iPhones eines toten Attentäters zu leisten. Konzernchef Tim Cook erklärt, dafür müsste erstmals eine Software geschrieben werden, die es möglich macht, den Passwort-Schutz auszuhebeln. Das sei Apple zu gefährlich, weil das Programm in falsche Hände gelangen könne. Es ist ein politisch heikler Fall: Das iPhone wurde von Syed Rizwan Farook genutzt, der gemeinsam mit seiner Frau Anfang Dezember im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen erschoss.