An Sicherheitsbehörden

Apple gibt fast immer Daten heraus

20.04.2016

31.000 Anfragen in zweiter Jahreshälfte 2015 - 82 davon aus Österreich.

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© Reuters
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Apple gibt bei Anfragen von Sicherheitsbehörden meist die verlangten Daten heraus. Von Juli bis Dezember 2015 erhielt Apple weltweit knapp 31.000 Anfragen, wie aus dem aktuellen Transparenzbericht des Unternehmens hervorgeht.

Globaler Spitzenreiter bei Behördenanfragen ist Deutschland, mit mehr als 11.000 Fällen. Die US-Behörden fragten rund 4.000 Mal bei Apple um Konto- oder Gerätedaten an. Der US-Konzern gab den deutschen Behörden rund in der Hälfte der Fälle Daten heraus, den US-Behörden in vier Fünftel der Fälle.

Auch Österreich stellte Anfragen
Aus Österreich gab es 82 Anfragen der Behörden, mit insgesamt 100 betroffenen Geräten und 12 betroffenen Nutzerkonten. In 63 Prozent der österreichischen Fälle lieferte Apple zumindest teilweise Daten heraus.

Apple betonte, sobald die Anfrage einer Sicherheitsbehörde nach Offenlegung persönlicher Daten eintreffe, werde der betroffene Kunde im allgemeinen informiert - "es sei denn, das wird uns verboten". Ausnahmen mache Apple zudem in "extremen Situationen, etwa, wenn diese Information ein Kind oder einen anderen Menschen in ernste Gefahr bringen könnte".

Jede Regierungsstelle müsse für die Datenfreigabe einen Durchsuchungsbefehl vorlegen, den die Justiziare des Unternehmens sorgfältig prüften. "Wir geben nur Daten heraus, wenn wir uns vergewissert haben, dass die Anfrage angemessen ist, und wir geben nur das Allernötigste heraus."

Streit mit FBI
Apple hatte sich vor kurzem einen wochenlangen Streit mit den US-Strafverfolgungsbehörden um das iPhone des Attentäters Sayed Farook gegeben. Der Konzern weigerte sich trotz einer gerichtlichen Anordnung beharrlich, die Entschlüsselung des Smartphones zu ermöglichen. Farook hatte im Dezember mit seiner Frau bei einem islamistischen Anschlag im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen erschossen, ehe das Paar von der Polizei bei einem Schusswechsel getötet wurde.

Der Streit in diesem Fall erledigte sich schließlich dadurch, dass es der Bundespolizei FBI gelang, das Smartphone des Attentäters ohne Hilfe von Apple zu knacken . Die US-Regierung verzichtete auf weitere gerichtliche Schritte gegen das Unternehmen.

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