Reaktion auf Kritik
Apple lässt jetzt Foxconn überprüfen
13.02.2012
Arbeitsbedingungen werden nun von externen Kontrolleuren geprüft.
Apple macht Ernst mit seinem Kampf gegen schlechte Arbeitsbedingungen bei seinen Auftragsfertigern. Der Konzern erklärte, ein Team der US-Arbeitsrechtsorganisation FLA habe am Montag mit seiner ersten Inspektion begonnen. Auf dem Plan stand ein Besuch beim weltgrößten Elektronikproduzenten Foxconn in dessen riesigem Produktionsareal im chinesischen Shenzhen. Dort werden unter anderem das iPhone und das iPad hergestellt. Foxconn hatte im Jahr 2010 Negativschlagzeilen mit einer Selbstmord-Serie unter seinen Mitarbeitern.
Machtwort von Cook
"Wir sind der Überzeugung, dass die Beschäftigten überall auf der Welt ein Recht auf ein sicheres und faires Arbeitsumfeld haben", sagte Apple-Chef Tim Cook
am Firmensitz im kalifornischen Cupertino. Der Nachfolger des verstorbenen Steve Jobs fährt einen deutlich offeneren Kurs als der legendäre Firmengründer. Im Jänner trat Apple als erster Technologiekonzern der Fair Labor Association (FLA) bei und veröffentlichte zudem eine Liste seiner Zulieferer.
Die Nichtregierungsorganisation FLA hat sich auf die Fahnen geschrieben, für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen. Die FLA wurde beispielsweise schon für den deutschen Sportartikelkonzern Puma tätig und deckte auf, dass Mitarbeiter bei einem beauftragten kambodschanischen Schuhhersteller giftigen Chemikalien ausgesetzt waren. Puma drängte anschließend nach eigenen Angaben darauf, dass die Mitarbeiter besser geschützt werden.
So laufen die Kontrollen ab
Im Falle von Apple wollen die Kontrolleure tausende Beschäftigte nach ihren Arbeits- und Lebensbedingungen befragen - angefangen von der Gesundheitsversorgung über die Sicherheit am Arbeitsplatz bis hin zur Bezahlung. Apple versicherte, die Kontrolleure bekämen freien Zugang zu Fabriken, firmeneigenen Unterkünften und Dokumenten. Das hätten die asiatischen Partner zugesagt. "Die laufenden Inspektionen sind beispiellos in der Elektronikbranche", sagte Apple-Chef Cook. Ein erster Bericht soll im März veröffentlicht werden.
Das aktuelle iPhone 4S wird von Foxconn produziert: