Kurioses Gerichtsurteil
Apple muss Werbung für Samsung machen
19.07.2012
US-Konzern muss sogar Zeitungsinserate für den Konkurrenten schalten.
Jenes britische Gericht, das bereits beim Urteil im Patentstreit zwischen Apple und Samsung für Aufsehen sorgte, kommt nun schon wieder in die Schlagzeilen. Zur Erinnerung: Das Gericht hat in der Vorwoche entschieden, dass Samsung seinen iPad-Gegner - das Galaxy Tab - in Großbritannien weiterhin verkaufen darf . Der zuständige Richter, Colin Birss, wies den Apple-Vorwurf, dass der Konkurrent sein iPad kopiert habe, zurück. Und zwar mit der Begründung, dass das Galaxy Tab nicht so cool wie das iPad sei (wir berichteten).
Auf Homepage und in Zeitungen
Wie Bloomberg berichtet, hat Birss nun entschieden, dass Apple dieses Urteil ein halbes Jahr lang an die Öffentlichkeit kommunizieren muss. So muss der US-Konzern auf der Startseite seiner britischen Webseite die Aussage "Samsung hat das iPad nicht kopiert" verankern. Außerdem muss Apple diese Entscheidung auch in Zeitungen wie dem Daily Mail, der Financial Times, der T3 und dem Guardian veröffentlichen (Inserate schalten).
Anwalt versteht das Urteil nicht
Der Apple-Anwalt Richard Hacon kann dieses Urteil nicht nachvollziehen. Er spricht sogar davon, dass sein Klient nun Werbung für den Konkurrenten machen müsse. Das ist auch verständlich. Denn welche Firma will auf seiner Homepage und in Zeitungen auf seinen Erzrivalen hinweisen?
Kein Ende in Sicht
Weltweit geht die Patentschlacht unterdessen weiter. So wird ein US-Gericht in der kommenden Woche entscheiden
, ob das aktuelle Verkaufsverbot des Galaxy Tab und des Nexus Galaxy in den USA aufrecht bleibt.
Apple wird im Oktober wahrscheinlich ein iPad Mini
in den Handel bringen: